Der heimische Spitzenmanager konnte die Erfahrungen als Verantwortungsträger in der Industrie wie als Berater in die Waagschale werfen und ermutigte seine Zuhörer, die Krise zu nutzen, um bestehende Handlungsweisen radikal auf den Prüfstand zu stellen. Dies könne aber seiner Erfahrung nach nur unter Einbeziehung der Mitarbeiter funktionieren, denn „people are the power!“, so sein Credo. Um Mitarbeiter zu motivieren, seien Eigenverantwortung und Engagement wichtig, vor allem aber die Umsetzung ihrer Ideen. Darüberhinaus seien die wichtigsten Handlungsfelder für Unternehmen finanzielle Stabilisierung, schnelle Markterfolge und Effizienzsteigerung in der Organisation.
Die Sicherung der Liquidität muss Vorrang haben
Vorrang vor allen Maßnahmen müsse jedoch die Sicherung der Liquidität haben. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei der Vertrieb ein. Diesen solle man neu aufstellen und dafür mit digitalen Werkzeugen arbeiten. Auf der Kostenseite sei es der Einkauf, der aus seiner Erfahrung oft „echte Kostensenkungen“ liegen lasse. Alternative, kostengünstigere Materialien, Lieferketten, Verträge und auch das „Outsourcing“ bieten Möglichketen gerade in Krisenzeiten.
Am Ende seien es aber die Innovationen, die „für die Zukunftssicherung alternativlos“ sind, so Müller. Dabei stellte er praxisnah dar, dass es darum geht die Prozesse zu analysieren und neu zu denken. Die virtuellen Zuhörer stellten zahlreiche Nachfragen und diskutierten mit Norbert Müller in offener Runde. Auf die Frage nach den drei wichtigsten Tipps in Krisenzeiten resümierte der advacon-Geschäftsführer: „Nehmen Sie ihr Team mit, geben Sie klare Zielrichtungen vor und rüsten sie ihre Produkte und die notwendigen Prozesse digital um!“
Sabine Fremerey-Warnecke fasste abschließend ihr Fazit zusammen: „Krisen brauchen mutige Entscheidungen, neue Wege zu gehen. Dabei müssen Führungskräfte authentisch und transparent agieren. Nur so entstehen die notwendige Kultur und der Teamgeist, um weiter zu kommen.“