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Wissenschaftliche Weiterbildung für die Region Mittelhessen wird verstetigt

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 7 min. Lesezeit

Im Rahmen des Bund-Länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ starten die drei mittelhessischen Hochschulen
Philipps-Universität Marburg, Justus-Liebig-Universität Gießen und die Technische Hochschule Mittelhessen unter Federführung der Philipps-Universität
Marburg in die zweite Förderphase. Der Auftakt für das Verbundprojekt „WM³ Weiterbildung Mittelhessen“, welches die Erforschung und Verstetigung der
wissenschaftlichen Weiterbildung verfolgt, fand im feierlichen Rahmen am 1. Juni 2015 statt. Die Präsidentin der Philipps-Universität Marburg Prof.
Dr. Katharina Krause begrüßte zunächst die Teilnehmenden, zu denen insbesondere auch die Mitglieder des Weiterbildungsbeirates zählten, der aus Vertreterinnen
und Vertretern der Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Bildung besteht und durch dessen Beratung die Nachfrageorientierung und Praxisnähe der Angebote
der wissenschaftlichen Weiterbildung gewährleistet werden.

Gleich zu Beginn der Veranstaltung verwies die Präsidentin auf die Bedeutung der wissenschaftlichen Weiterbildung, die zum einen für die Zielgruppe der
Studierenden im Kontext des Lebenslangen Lernens eine zunehmend wichtige Station in der Bildungsbiographie darstellt. Zum anderen biete die wissenschaftliche
Weiterbildung auch für die Hochschulen die Möglichkeit, sich stärker zu vernetzen und das eigene Profil zu erweitern. Die Ansprachen der Vizepräsidenten
der drei Verbundhochschulen schlossen an diese Perspektive in ausführender Weise an. So betonte zunächst der Vizepräsident der Philipps-Universität
Marburg Prof. Dr. Harald Lachnit, dass im Rahmen des demographischen Wandels die Zahlen der traditionell Studierenden langfristig rückläufig sein würden.
Gleichzeitig würde im Zusammenhang mit der länger werdenden Erwerbsphase ein steigender Bildungsbedarf zu verzeichnen sein, der für die Hochschulen
die unverzichtbare Aufgabe bereithalte, sich frühzeitig als lebenslaufbezogener Bildungsanbieter zu positionieren und entsprechende Dienstleistungsstrukturen
zu entwickeln. Dabei könne die wissenschaftliche Weiterbildung auch eine Innovationsfunktion für die grundständige Lehre übernehmen, indem die Erfahrungen
aus verstärkten Kooperationsorientierungen, neuen didaktischen Praxen und theoretischen Diskursen sowie der Hinwendung zu dem wichtigen Thema des Bildungsmarketings
auch an dieser Stelle fruchtbar gemacht werden. Darüber hinaus, so der Vizepräsident Prof. Dr. Adriaan Dorresteijn von der Justus-Liebig-Universität
Gießen, gehöre wissenschaftliche Weiterbildung längst zu den Grundaufgaben der Hochschulen, die sich auch mit Blick auf die durch die zunehmenden Zuwanderungszahlen
bedingten Integrationsherausforderungen in der Pflicht sehen müssen, neue Berufschancen – auch und insbesondere durch wissenschaftliche Weiterbildung
– zu schaffen. Nicht zuletzt würden die durch die wissenschaftliche Weiterbildung generierten Erkenntnisse und Expertisen wieder in die Arbeitswelt
und Öffentlichkeit zurückgespielt. In diesem Zusammenhang seien die kooperative Zusammenarbeit im Verbund und die Vernetzung mit verschiedenen externen
Partnern von großer Bedeutung für eine erfolgreiche Konzeptionierung und Umsetzung der Weiterbildungsangebote. Dies bestätigte auch der Vizepräsident
Prof. Dr. Frank Runkel von der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM). Allein an der THM, die das WM³ Projekt bei StudiumPlus (Wissenschaftlichen
Zentrum Duales Hochschulstudium) angesiedelt hat, seien über 600 Unternehmen an der bedarfsgerechten Konzeption der Weiterbildungsstudiengänge beteiligt,
wodurch der unmittelbare Wert der wissenschaftlichen Weiterbildung für die Arbeitswelt gewährleistet werde. Insbesondere der Dialog mit der Region
stellt sicher, dass die Bedürfnisse von Gesellschaft und Arbeitswelt Berücksichtigung finden und ein beiderseitiger Nutzen stattfinden kann.

Im Anschluss an diese Perspektiven und Stellungnahmen wurde das konkrete Verbundprojekt „WM³ Weiterbildung Mittelhessen“ im Namen der wissenschaftlichen
Leitungen des Verbundprojektes – Prof. Dr. Wolfgang Seitter (Philipps-Universität Marburg), Prof. Dr. Marianne Friese (Justus-Liebig-Universität Gießen)
und Prof. Dr. Pia Robinson (Technische Hochschule Mittelhessen) – durch Prof. Dr. Seitter konkreter vorgestellt. Nach einem kurzen Rückblick auf die
erste Förderphase, in der 10 Masterstudiengänge, 14 Zertifikate und diverse Studienmodule entwickelt wurden sowie zahlreiche forschungsnahe Arbeiten
in Form von Publikationen und Handreichungen entstanden sind, stand ein Ausblick auf die anstehende zweite Förderphase im Fokus. Diese hat die nachhaltige
Stärkung der wissenschaftlichen Weiterbildung sowohl an den Verbundhochschulen als auch innerhalb der (regionalen) Netzwerke der offenen Hochschulen
und darüber hinaus zum Ziel. Die Vernetzung auf verschiedenen Ebenen spielt dabei eine wichtige Rolle: Neben der Kooperation innerhalb des Verbundes
der drei mittelhessischen Hochschulen, wird auch die Zusammenarbeit mit dem Weiterbildungsbeirat und den Fachkuratorien weiter gestärkt. Wichtige Kooperationspartner
auf regionaler Ebene stellen u.a. das Regionalmanagement Mittelhessen GmbH, das Hochschulportal für wissenschaftliche Weiterbildung in Hessen (Netzwerk
WissWeit) und die Landesgruppe Hessen der Deutschen Gesellschaft für wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudium e.V. (DGWF) dar. Auf bundesweiter
Ebene werden schließlich weiterhin die verschiedenen Projekte im Rahmen der offenen Hochschulen eine bedeutende Rolle in der Vernetzung spielen.

Diese Ausführungen und Perspektiven verdeutlichen den Mehrwert einer universitären Verstetigung von wissenschaftlicher Weiterbildung und sollten nicht
nur den Grundtenor der feierlichen Auftaktveranstaltung bestimmen, sondern werden auch insgesamt die zweite Förderphase von „WM³ Weiterbildung Mittelhessen“
begleiten.

Weitere Informationen zum Verbundprojekt: www.wmhoch3.de