Die Zahl der Arbeitslosen in Mittelhessen
ist im August um 636 auf 29.344 gesunken. Aktuell liegt der Wert bei den sozialversichert Beschäftigten weiterhin auf Rekordniveau. „Das heimische
Beschäftigungswunder ist nur möglich, weil erfreulicherweise auch immer mehr Frauen in Arbeit gekommen sind. Alleine in den letzten fünf Jahren ist
die Zahl der sozialversichert beschäftigten Frauen in ganz Hessen um rund 100.000 auf zuletzt über 1,1 Millionen gestiegen“, sagte Dr. Dirk Hohn, mittelhessischer
Geschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU).
Vor allem die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten, habe deutlich mehr Frauen in Arbeit geführt. „Rund die Hälfte der sozialversichert beschäftigten Frauen
hat zuletzt in Teilzeit gearbeitet. Bei den Männern waren es gerade mal zehn Prozent. Die überwiegende Mehrheit der Frauen hat sich dabei selbst gegen
eine Vollzeitbeschäftigung entschieden, beispielsweise um neben der Arbeit mehr Zeit für Kinder Familie oder Angehörige zu haben. Dies zeigt, dass
die Teilzeitarbeit in vielen Fällen Beschäftigung erst möglich macht, weil sie hilft, den Beruf mit anderen Verpflichtungen unter einen Hut zu bringen.
Wer weniger arbeitet, erwirbt jedoch auch weniger Berufserfahrung und hat damit schlechtere Verdienst- und Karrierechancen. Der hohe Anteil von Frauen
in Teilzeit zusammen mit langen Familienpausen erklärt damit auch die vielzitierte Lohnlücke zwischen Männern und Frauen“, sagte Hohn.
Hohn ergänzte, dass Frauen häufig besonders gut qualifiziert seien. Deshalb würden die mittelhessischen Unternehmen gerne noch mehr Frauen in Vollzeit
beschäftigen. Dafür tun die Unternehmen auch schon viel, zum Beispiel indem sie flexible Arbeitszeiten oder mobiles Arbeiten anbieten. „Frauen mit
Kindern, die in Vollzeit arbeiten wollen, brauchen jedoch vor allem eine hochwertige, bedarfsgerechte und bezahlbare Kinderbetreuung. Deshalb sollten
die Ganztagsbetreuung und Ganztagsschulen weiter ausgebaut werden. Dazu gehören nicht nur mehr Plätze, sondern auch die familienfreundliche Ausweitung
und Flexibilisierung der Betreuungszeiten. So kann sichergestellt werden, dass möglichst viele Eltern die Möglichkeit haben, in Vollzeit zu arbeiten,
wenn sie dies möchten“, so Hohn.