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Zweite Bildungskonferenz des Landkreises Marburg-Biedenkopf schaut in die Zukunft

Regionalmanagement Mittelhessen GmbH Gepostet von Regionalmanagement Mittelhessen GmbH in Aktuelles aus Mittelhessen 4 min. Lesezeit

Kai Seibel von der Fachstelle Bildungskoordinierung der Stadt Offenbach erläutert die Möglichkeiten eines systematischen Datenmanagements in der Entwicklung von Bildungsangeboten. Karin Buchner vom Beratungsdienstleister Ser-Ve moderierte die Veranstaltung mit über 60 Teilnehmenden. Foto: Landkreis Marburg-BiedenkopAm Donnerstag, 19. April 2018, haben sich über 60 Teilnehmer der Zweiten Bildungskonferenz des Landkreises Marburg-Biedenkopf mit der Frage beschäftigt, wie sich die Zukunft der Bildung im Landkreis gestalten lässt.

Während der Veranstaltung unter dem Titel „Bildung 2030“ erläuterte der Zukunftsforscher Professor Dr. Dr. Axel Zweck vom VDI Technologiezentrum, wie sich die Gesellschaft bis zum Jahr 2030 aus Sicht der Wissenschaft verändern werde und welchen Einfluss
dies auf den Bildungsbereich nehmen könnte. „Bei Zukunftsforschung geht es nicht um Wahrsagerei, sondern darum, möglichst gut auf die Zukunft vorbereitet
zu sein“, sagte Professor Zweck.

In Bezug zur Bildung sei es vor allem die digitale Kompetenz Dreh- und Angelpunkt für die Teilhabe in der künftigen Wissensgesellschaft, so Zweck. Dementsprechend
sei eine Spaltung der Gesellschaft in Menschen mit und ohne digitale Kompetenzen und damit mit und ohne Zugang zur Wissensgesellschaft unbedingt zu
verhindern. Hierzu müsse frühzeitig auf ein fächerübergreifendes, digitales Lernen gesetzt werden.

Auch die zweite Bildungskonferenz des Landkreises Marburg-Biedenkopf ist Teil des Programms
„Bildung integriert“, mit dem die Kreisverwaltung an der Entwicklung der „Bildungslandschaft Marburg-Biedenkopf“ arbeitet. Damit wolle der Kreis dazu
beitragen, „eine Bildungslandschaft zu gestalten, die nicht von den Institutionen her, sondern aus der Perspektive der Menschen mit ihren vielfältigen
Bildungsbedürfnissen gedacht und gestaltet ist“, so der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow.
Hierbei wird neben der besseren Vernetzung von Bildungsakteuren auch auf den Aufbau eines sogenannten Datenbasierten Kommunalen Bildungsmanagements
(DKA) gesetzt. Beispiele für ein solches datenbasiertes Vorgehen brachte Kai Seibel von der Fachstelle Bildungskoordinierung der Stadt Offenbach mit
ein.
Dort arbeite man bereits seit längerem systematisch anhand von Datenmaterial am Thema Bildung und habe hierdurch, auf Grundlage entsprechenden Materials,
beispielsweise die Abläufe zur Einschulung optimieren und eine gezieltere Mittelvergabe zur Sprachförderung in Grundschulen organisieren können. Dabei
sei allerdings klar, dass „das reine Sammeln und Aufbereiten von Daten noch keine Veränderung herbeiführt“, so Seibel. Allerdings werde anhand der
Daten eine Grundlage geschaffen, auf der Bildungsakteure weitere Schritte entwickeln könnten.

Neben den Vorträgen aus der Theorie und Praxis erwartete die Teilnehmenden auch die Gelegenheit, sich in einer von vier Arbeitsgruppen zu den Themen Konzeption
von Bildung, Einfluss der Digitalisierung, Bildungsorte der Zukunft und Lebenslanges Lernen einzubringen. Hierbei wurde deutlich, das digitale Medien
nicht zum Selbstzweck sondern nur dann einzusetzen seien, wenn sie für den Lernenden auch einen Mehrwert haben. Zudem müssten Lehrkräfte weiter in
Sachen digitales Lernen fit gemacht und auch darüber entschieden werden, in welchem Alter und auf welche Weise das digitale Lernen angeboten werden
solle. Außerdem wurden Fragen der sozialen Kompetenz, flexibler Lernorte und des Erhalt von Offline-Lernorten als weitere wichtige Zukunftsaspekte
diskutiert.

Eine ausführliche Dokumentation der Ergebnisse der Veranstaltung ist in Kürze auf der Beteiligungsplattform des Landkreises abrufbar.