Wie entwickelt sich die Automobilindustrie in Mittelhessen?
Wenn es um die Transformation im Automotive Bereich geht, stehen aktuell drei Megatrends im Fokus: Alternative Antriebe, die Digitalisierung von Fahrzeugen und Unternehmen sowie die Nachhaltigkeit. Die Folgen dieser Entwicklungen sind vielschichtig und noch nicht im Detail abzusehen. Sicher ist allerdings, dass diese Veränderungen direkte Auswirkungen auch auf mittelhessische Zulieferer und Dienstleister haben. Deshalb müssen Unternehmen schnellstmöglich passende Lösungen entwickeln.
E-Mobilität und Digitalisierung verändern automobile WeltAuswirkungen auf Zulieferer und Dienstleister in MittelhessenInnovative Produkte, Geschäftsmodelle und Kooperationen helfenTeamMit informiert und vernetzt Unternehmen gezieltDas Ende des Verbrenners hat Folgen
Immer mehr OEMs setzen auf batterieelektrisch angetriebene Fahrzeuge. Herkömmliche flüssigelektrolyt-basierte Li-Ionen Batterien werden immer leistungsfähiger, darüber hinaus schreitet die Entwicklung von Feststoffbatterien voran. Parallel dazu arbeiten viele Fahrzeughersteller bereits an wasserstoff-betriebenen Brennstoffzellenfahrzeugen. Ganz gleich, welche Antriebstechnologie sich kurz-, mittel- und langfristig durchsetzen wird: Antriebe von morgen werden sich erheblich von den bestehenden Antrieben unterscheiden.
Neue Antriebe, neue Anforderungen
Antriebsstränge in batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen benötigen erheblich weniger Bauteile als Antriebe von klassischen Verbrennern. Lieferanten von Komponenten, Baugruppen und Systemen müssen sich umstellen: Auf andere Bauteile, andere Werkstoffe, andere Branchen und Märkte oder andere Geschäftsmodelle. Diese Transformation wird eine enorme Kraftanstrengung der gesamten Region, die am besten gemeinsam, im Netzwerk und in Kooperationen bewältigt werden kann.
Digitalisierung schreitet weiter voran
Auch die Digitalisierung von Unternehmen und Fahrzeugen verändert die automobile Welt. Wo früher meist mechanische Bauteile Funktionen übernahmen, arbeiten heute Touch-Displays, Steuerungen und Aktuatoren. Auch dieser Wandel hat seit geraumer Zeit erhebliche Umstellungen in der automobilen Welt Mittelhessens zur Folge.
Mechanische Komponenten werden weniger
Moderne Fahrzeuge sind schon lange keine mechanischen Fortbewegungsmittel mehr, sondern komplexe Software-Systeme auf Rädern mit einer Fülle von Komfort- und Sicherheitsfunktionen. Dadurch verändern sich auch in diesem Bereich die Anforderungen an die Zulieferbetriebe. Viele von ihnen stehen vor der Frage, ob ihre Produkte unverändert in zunehmend digitalisierte Fahrzeuge integriert werden können, ob sie über Modifikationen für digitalisierte Fahrzeuge geeignet sind, oder ob sie neue Geschäftsfelder entwickeln müssen.
Absatz- und Lieferkettenkrise beschleunigen Transformation
Mit der Corona-Krise und dem Ukraine-Krieg haben zwei weitere fundamentale Ereignisse die Automobilindustrie und deren Zulieferer erreicht. Je nach Quelle gehen die Prognosen von sinkenden Absatzzahlen bis 2024 oder weiter aus. Darüber hinaus sind viele Lieferketten in den letzten Jahren an ihre Grenzen gekommen. Es gab Materialengpässe, Transportprobleme und vielfältige Auswirkungen in der gesamten Prozesskette – auch in Mittelhessen.
Nachhaltigkeit und neue Mobilitätskonzepte
Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Betrachtung des Automobilmarktes sind meist junge, auf Klimaschutz bedachte Menschen, die ein neues Mobilitätsverständnis und -bedürfnis entwickeln. Das Auto ist nicht mehr der Deutschen liebstes Kind, sondern ein Fortbewegungsmittel von A nach B. Die Anwendungen hierfür reichen von Micro-Mobilität bis hin zu Car-Sharing Konzepten und wirken sich auch an vielen Stellen auf den Automobilmarkt aus.
Automotives Mittelhessen
In Mittelhessen sind rund 220 Automobilzulieferer ansässig. Darunter befindet sich zwar kein OEM, dafür aber einige Tier-1 Zulieferer und eine Vielzahl von Tier-2 und Tier-3 Zulieferern. Überdies gibt es ein in Europa führendes Cluster im Bereich des Formen- und Werkzeugbaus. Die Region ist durch KMUs und Firmen mit unter 2.000 Beschäftigten geprägt, die ein breites Spektrum an Vorprodukten und Produktionsmitteln für die Fahrzeugindustrie herstellen. Die meisten mittelhessischen Automobil-Zulieferer stammen aus den Bereichen der Kunststoff-, Metall- und Elektroindustrie sowie Optik/Photonik.
Herausfordernde Transformation
Viele Unternehmen sind direkt oder indirekt von den oben beschriebenen Veränderungen betroffen und stehen vor anspruchsvolle Aufgaben. Die meist kleinen und mittleren Tier-2 und Tier-3 Zulieferer sowie die nachgelagerten Unternehmen sind sehr heterogen. Aufgrund ihrer Spezialisierung und Unternehmensgröße ist es für sie meist schwieriger mit dem Strukturwandel umzugehen. Dabei fällt es ihnen insbesondere oft schwerer, eine strategische Klarheit über relevante Zukunftstrends zu gewinnen und darauf abgestimmte, innovative Produkte zu entwickeln, potenzielle neue Märkte und Branchen zu detektieren und neue Geschäftsmodelle aufzubauen.
Vernetzt. Mehrwert. Schaffen.
TeamMit – das Transformationsnetzwerk der Automobilindustrie in Mittelhessen engagiert sich auf verschiedenen Ebenen gezielt, um Arbeitsplätze zu sichern, Unternehmen zu stärken und den Wirtschaftsstandort Mittelhessen langfristig attraktiv und zukunftssicher zu machen.
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