Skip to main content

Erfolgreicher Change braucht den Dialog unterschiedlicher Sichtweisen

teammit Gepostet von teammit in TeamMit News 7 min. Lesezeit

TeamMit „Tag des Changes“ von CCD & TransMIT regt zum Perspektivwechsel und Umdenken an.

Bereit für Veränderung? Den „Tag des Changes“ hat TeamMit mit einem lebendigen Formatmix aus Keynote, Workshops, Interview und Impro-Theater begangen. 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Beschäftigte und Führungskräfte der Automobil- und Zulieferindustrie und verwandter Branchen, waren zu dem Event gekommen. TeamMit veranstaltete den Tag des Changes gemeinsam mit dem CompetenceCenter Duale Hochschulstudien – StudiumPlus e.V. (CCD) und der TransMIT GmbH am StudiumPlus-Campus Wetzlar.

Die Teilnehmenden und Referentinnen und Referenten des Tags des Changes.

Alte Denkmuster hinterfragen

An ein Umdenken appellierte eindringlich Stefan Bald, Change-Berater und erfahrener Transformationsexperte bei Dr. Kraus & Cie. KG in seiner Keynote. Jeder Zustand von Unordnung und Chaos sollte als Chance für Veränderung und Neuausrichtung begriffen werden, mahnte Bald. Diese Chance werde in den Unternehmen viel zu selten genutzt und stattdessen auf „Standards von gestern“ zurückgegriffen. „Neue Ordnungen rufen Widerstände hervor“, weiß der Change-Experte. Oder wie es der Pionier der modernen Managementlehre Peter Drucker einst auf den Punkt brachte: „Die größte Gefahr in Zeiten des Umbruchs ist nicht der Umbruch selbst – es ist das Handeln mit der Logik von gestern.“

Fehlerkultur und Lernstrategien etablieren

Erfolgreiches Changemanagement sei das „Management der notwendigen Dialoge unterschiedlicher Wahrheiten“, so Bald. Weil Sichtweisen immer nur begrenzt sein könnten, sei es wichtig, Übereinstimmungen und Abweichungen herauszuarbeiten. Unerlässlich sei auch eine gute Fehlerkultur. Über Planstrategien mit definierten Standards verfügten die meisten Unternehmen, was häufig fehle, sei eine Lernstrategie, berichtete der Change-Berater.

Führungsaufgaben im Change

(Denk)Räume für neue Ideen und Change zu gestalten, darin sieht Dr. Ralf Heller die Aufgabe von Führung. Heller leitet das Bosch-weite Verbesserungs- und Führungsprogramm „Bosch. Leading. Improvement.“. In einem Workshop zum „Tag des Changes“ machte er eindrucksvoll deutlich, warum Veränderung mit echter Begegnung beginnt. In einem Ritual erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie durch persönlichen Austausch und wertschätzende Kommunikation das Gemeinschaftsgefühl im Team gestärkt und kreative Prozesse gefördert werden.

Praxisbeispiel für Change: Pfeiffer Vacuum GmbH

Von unerwarteten Herausforderungen, die Veränderung und Wandel in einem globalen Unternehmen hervorrufen können, berichteten aus der Praxis Oliver Conradi und Sophie Paul vom Vakuumspezialisten Pfeiffer Vacuum GmbH. Im Interview mit Susanne Oettinger, Change-Managerin bei der TransMIT GmbH, schilderten der Director Human Resources und die Mitarbeiterin des Change Managements, wie sie die konzernweite SAP-Einführung geplant und begleitet haben. Trotz langjähriger Vorbereitung und intensiver Kommunikation sei die Einführung immer wieder auf Skepsis, Vorbehalte und Widerstände gestoßen. Die Sorgen und Nöte der Mitarbeitenden müssten in einem solchen Prozess ernstgenommen werden, um ihn zum Erfolg führen zu können, erklärten Conradi und Paul. Druck auszuüben, sei falsch, stattdessen sollte insbesondere auch auf die Expertise der betroffenen Mitarbeitenden vertraut werden.

Workshop: Widerstand im Change

Im Workshop „Widerstand? Ich doch nicht!“ von Vera Ronge wurde deutlich, dass Widerstand gegen Veränderung kein Zeichen von Verweigerung, sondern vielmehr ein Ausdruck von Auseinandersetzung ist. Widerstand zeigt, dass Menschen sich mit dem Change-Vorhaben beschäftigen – er verweist auf Bedürfnisse, die im Wandel berücksichtigt werden sollten. Wird dieser Widerstand ignoriert, kann er Entwicklungen erheblich verlangsamen. Besonders einprägsam war das Bild vom „Gehirn als Faultier“: Unser Denken ist auf Energieeinsparung gepolt, Motivation allein reicht nicht – oft ist die Angst vor Verlust stärker als der Wunsch nach Verbesserung. Vera Ronge stellte außerdem die Change-Formel nach Dannemiller und Tyson vor, die Veränderung dann ermöglicht, wenn Unzufriedenheit, eine positive Vision und erste konkrete Schritte gemeinsam größer sind als die wahrgenommenen Kosten. Durch aktive Reflexionsphasen wurde das Thema direkt auf eigene Praxisprojekte übertragen.

Das Fast Forward Theater setzte kreative Impulse.

Kreative Impulse durch Impro-Theater

Kreative Impulse und pointierte Zusammenfassungen zu jedem der Themenblöcke brachte das Fast Forward Theatre aus Marburg in die Veranstaltung ein. Martin Esters und Antje Kessler spielten mit Methoden der Improvisation die Change-Themen ins Bewusstsein der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Moderiert wurde der „Tag des Changes“ von Susanne Oettinger und Martin Esters.

Perspektivenwechsel und Denkanstöße

Der Tag des Changes hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig es ist, Widerstände nicht als Blockaden, sondern als Impulse für Entwicklung zu begreifen. Mit einem vielfältigen Programm aus Vorträgen, Workshops und interaktiven Elementen bot die Veranstaltung einen Raum für Perspektivwechsel, praxisnahe Impulse und persönliche Reflexion. Dabei stand stets der Mensch im Mittelpunkt – mit all seinen Bedürfnissen, Fragen und Potenzialen. TeamMit – CCD & TransMIT haben damit einmal mehr bewiesen, wie gelungene Veränderungsprozesse durch Beteiligung, Offenheit und gemeinsames Lernen gestaltet werden können. Ein Tag, der nicht nur Denkanstöße lieferte, sondern konkrete Wege in eine zukunftsfähige Arbeitswelt aufzeigte.