Knapp vierzig Teilnehmende kamen zur Fortsetzung der erfolgreich gestarteten Veranstaltungsreihe „Tag des Changes“. Diesmal drehte sich alles um das Thema Kommunikation und die Frage, wie diese, auch in schwierigen Zeiten, gelingen kann. In spannenden Workshops und einer interessanten Keynote sowie mit unterhaltsamen Business Theater Einlagen wurden die Grundlagen menschlicher Kommunikation in allen Facetten beleuchtet, praktische Beispiele analysiert und hilfreiche Tipps für die tägliche Arbeit und den Privatbereich gegeben.
Fortsetzung des Erfolgsformates
Christian Schreier, Hauptgeschäftsführer CCD, begrüßte die Teilnehmenden herzlich zum Tag des Changes 2.0 und dankte für das große Interesse und die hochkarätigen Speaker. Anschließend übernahm Susanne Oettinger, TransMIT GmbH, die Moderation gemeinsam mit dem Fast Forward Business Theatre aus Marburg. In Workshops und einer Keynote wurden die Grundlagen der Kommunikation erläutert und konkrete Tipps zur Verbesserung von Kommunikation gerade bei komplexen Themen und in Change-Prozessen vorgestellt. Dazwischen gab es inhaltlich vertiefende und kurzweilige Impro-Theater-Einlagen sowie ausreichend Zeit und Raum, um das eigene Netzwerk zu pflegen und zu erweitern.
Wir können nicht nicht, aber besser kommunizieren
Im ersten Workshop widmete sich Monika Kreiling (Seminartrainerin, Office Managerin advacon) den Grundlagen der Kommunikationswissenschaft und der Frage, warum wir uns manchmal schlecht verstehen, obwohl wir die gleiche Sprache sprechen. Ein Teil der Antwort sei das Modell der Welt, das jede und jeder im Kopf trage und das immer einzigartig sei. Sie erläuterte die Unterschiede von verbaler, non-verbaler und para-verbaler Kommunikation und stellte Friedemann Schulz von Thuns Modell der vier Kommunikationsebenen vor. Anschließend veranschaulichte sie das in einer praktischen Stille-Post-Übung und folgerte: „Kommunikation ist komplex. Wenn wir uns bewusst sind, was alles missverstanden werden kann, sind wir auch in der Change-Kommunikation einen wichtigen Schritt weiter“. Um konstruktive Lösungen für Konflikte zu finden, sei es wichtig, offene und vertrauensvolle Gespräche zu führen und deeskalierende Ich-Botschaften zu nutzen, statt drohende Du-Botschaften zu senden.
Respektvolle Kommunikation ist Schlüssel
Change Stratege, Mediator und Executive Coach Henrik Lehnhardt griff die Gedanken des ersten Workshops in seiner Keynote auf und präsentierte anhand eines persönlich erlebten, eindrucksvollen Beispiels, wie auch bei hochkomplexen Themen Kommunikation gut und zielführend gelingen kann. Dabei ging er davon aus, dass aktuell mehr als 70 Prozent der Change Prozesse scheiterten, weil die Grundlagen der Kommunikation nicht beachtet würden. „Change gelingt nicht durch PowerPoint – sondern durch Begegnung, Klarheit und echten Dialog“, so Lehnhardt. Respektvolle Kommunikation sei ein entscheidender Hebel für Veränderung und der Schlüssel, um Widerstand zu reduziert. Grundlagen dafür seien unter anderem Freundlichkeit, Klarheit und eine positive Perspektive, die eine Freude im Gegenüber erzeugt. „Wenn Menschen einander wirklich sehen und hören, dann entsteht Bewegung – im Kopf und im Herzen.“
Eigenes Mindset für gelungene Kommunikation
Den zweiten Workshop leitete Coach und Moderatorin Dr. Stephanie Robben-Beyer, (Kommunikation, Sprache und Menschen). Sie erklärte, warum Kommunikation gerade dann wichtig sei, wenn es knirsche. Inhaltlich ging sie einen Schritt zurück und betrachtet insbesondere das, was, meist unbewusst, bereits vor der Kommunikation stattfindet: eine innere Einstellung und Haltung gegenüber dem Gesprächspartner, oder, kurz gesagt, das Mindset. „Wichtig ist alles, was vor der Kommunikation kommt“ erklärte sie und zeichnete, untermalt vom Udo Jürgens Song „Das Leben bist Du“, verschiedene Aspekte des Mindsets nach. Es sei elementar das eigene Mindset und das Gesamtbild zu verstehen und sich mit dem Mindset des Gesprächspartners auseinanderzusetzen. Dazu gehöre auch, sich darüber im Klaren zu sein, dass es schwer sei, Mitarbeitende zu Veränderungen zu bewegen, ohne selbst davon überzeugt zu sein und dies im Gespräch unterschwellig zu zeigen. „Nur, was ich verinnerlicht habe, kann ich auch veräußern“ folgerte sie.

Impro-Theater setzte Akzente und erntete Lacher
Das Marburger Fast Forward Theatre mit Sabine Holzloehner und Tom Gerritz sorgte für die ebenso lockere wie konzentrierte Atmosphäre der Veranstaltung. In spontanen Improvisationen griffen sie dazu immer wieder einzelne Stichworte und Aspekte in kurzen Sequenzen auf und verdichteten sie zu unterhaltsamen Szenen. Dabei gelang es ihnen jeweils den Kern des Themas zu fokussieren und äußerst unterhaltsam umzusetzen. So auch im Finale, als sie zahlreiche Sätze, die die Teilnehmenden zuvor auf Papier notiert hatten, zu einer einzigen Szene verbanden und dabei die wesentlichen Thesen und Erkenntnisse des Tages nochmals wiederholten. Das brachten die Teilnehmenden gleichzeitig zum Schmunzeln und zum Nachdenken und war damit ein voller Erfolg.
Zufriedene Teilnehmende freuen sich auf Fortsetzung
In der Abschlussrunde der halbtägigen Veranstaltung zeigten sich Teilnehmende und Veranstaltende gleichermaßen hoch zufrieden. Neben der fachlichen Tiefe und den vielfachen Praxisbezügen kamen auch die Netzwerkpausen sehr gut an. Es bleibt zu wünschen, dass die Veranstaltungsreihe im nächsten Jahr fortgesetzt werden kann. Schließlich wird es auch in Zukunft ausreichend Gründe für Change Prozesse geben und damit ebenso viele Anlässe für Missverständnisse und Kommunikationsprobleme. Der Tag des Changes 2.0 wurde organisiert von der THM – StudiumPlus und der TransMIT GmbH. Die Veranstaltung fand im Rahmen des TeamMit Projektes statt.