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TeamMit Bildungsforum mit Schwerpunkt KI

Zu einem topaktuellen Themenmix trafen sich Vertreter von Unternehmen, Organisationen und Bildungseinrichtungen beim Bildungsforum 2.0 in Wetzlar, zu dem TeamMit und das CompetenceCenter Duale Hochschulstudien – StudiumPlus (CCD) eingeladen hatten. Bei der zweiten Ausgabe der Veranstaltung drehte sich alles um die zentralen Bildungsthemen Generationen, Medienkompetenz und Future Skills sowie die Frage, was die rasante Entwicklung von KI für den Bildungsbereich, für Unternehmen und für das Privatleben bedeutet.

teammit Gepostet von teammit in TeamMit News 9 min. Lesezeit

Bildungsforum 2.0 - Shaping the Future (Generationen. Medienkompetenz.Future Skills)KI von TeamMit Netzwerk. Trendexpertin Birgit Gebhardt hält die Keynote. 30.09.2025, StudiumPlus Wetzlar. (Foto: Christian Lademann)

Information und Diskussionen über den Einsatz künstlicher Intelligenz. 

Zu einem topaktuellen Themenmix trafen sich Vertreter von Unternehmen, Organisationen und Bildungseinrichtungen beim Bildungsforum 2.0 in Wetzlar, zu dem TeamMit und das CompetenceCenter Duale Hochschulstudien – StudiumPlus (CCD) eingeladen hatten. Bei der zweiten Ausgabe der Veranstaltung drehte sich alles um die zentralen Bildungsthemen Generationen, Medienkompetenz und Future Skills sowie die Frage, was die rasante Entwicklung von KI für den Bildungsbereich, für Unternehmen und für das Privatleben bedeutet.

KI verändert Unternehmen, Menschen und Gesellschaft

Bereits im Auftakt-Talk wurde die hohe Relevanz und gesellschaftliche Tragweite des Bildungsforums 2.0 klar. Carsten Braun, Landrat des Lahn-Dill-Kreises, fragte, ob KI Antworten auf die Herausforderungen durch den demographischen Wandel geben könne. Jens Ihle, Geschäftsführer Regionalmanagement Mittelhessen, appellierte mit Blick auf den KI-bedingten Wandel in der Region dafür, Wissenssilos zusammenzubringen, um Druck von den KMUs zu nehmen und gemeinsam Zukunft zu bauen. Prof. Dr. Jens Hoßfeld, Geschäftsführender Direktor ZDH und Christian Schreier, Hauptgeschäftsführer CCD, wiesen darauf hin, dass StudiumPlus mit mehr als 1.000 Partnerunternehmen sehr genau wisse, welche Bedarfe an Bildung und Weiterbildung es gebe und dass das Bildungsforum eine ideale Plattform bieten solle, sich über KI-Themen aufzuschlauen.

Trendexpertin blickt auf Einsatz von KI in der Arbeitswelt

In ihrer Keynote betrachtete die Hamburger Trendforscherin Birgit Gebhardt den Umgang von Unternehmen mit den Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz. Dabei konstatierte sie, dass aktuell noch an vielen Stellen eine konkrete Vorstellung fehle, wie wir in Zukunft arbeiten werden. Anhand zahlreicher Praxisbeispiele zeigte sie eindrucksvoll auf, wie umfassend und grundlegend sich Arbeitswelten und Strukturen in Unternehmen ändern werden und unterstrich die Bedeutung von agilem, crossfunktionalem Denken und Arbeiten. Als Kernthema sah sie überdies die Frage, wie sich KI und die Arbeit mit KI-Agenten für Unternehmen monetarisieren ließen. „Unternehmen müssen überlegen, wie sie künftig Mehrwerte generieren und Tätigkeiten auf Menschen und Agenten verteilen.“ Mit Blick auf das Bildungsforum stellte sie fest, dass die vorhandenen KI-Skills und die Art, wie in Teams gearbeitet würde noch nicht zusammenpassten und prognostizierte: „Lernen, wie man lernt, wird die wichtigste Future Skill werden.“ Dazu könnten auch neue Ansätze aus dem Bereich Gaming und E-Sports wichtige Beiträge leisten.

Verschiedene Perspektiven auf aktuelle KI-Praxis  

In einer Talkrunde wurden weitere Facetten des Einsatzes von KI beleuchtet. Luca Groß, (Viessmann Climate Solutions) dualer Student des Masterstudiengangs „Future Skills und Innovation“ eröffnete die Runde mit der These, dass die Nutzung von KI keine Frage des Alters, sondern der Bereitschaft zum kontinuierlichen Lernen sei. In unserer hochflexiblen Welt sei es nötig, sich auch selbst zu bewegen und neue Skills zu erlernen. Dabei erfordere es aber auch viel Zeit und Geld, um KI erfolgreich in der Praxis zu etablieren. Andreas Haberl, Geschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden, blickte zuversichtlich in die Zukunft des Handwerks, weil es auch zukünftig Menschen brauchen werde, die etwas mit ihren Händen schafften. „Handwerkliche Tätigkeiten werden durch KI nicht verloren gehen, sondern Unterstützung bekommen.“ Dennoch werde KI auch Handwerks-Unternehmen nachhaltig verändern. Dr. Gerd Hackenberg, Bereichsleiter Aus- und Weiterbildung der IHK Lahn-Dill, formulierte mit Blick auf die Herausforderung durch KI für Unternehmen zwei Kernaspekte: zum einen die Frage, wie Unternehmen es schafften, neue Aufgaben mit dem Potenzial des vorhandenen Personals zu erledigen. Zum anderen die Herausforderung, wie Unternehmen es schafften, ihre Mitarbeitenden für die Reise in die künstliche Intelligenz zu motivieren, ohne selbst das genaue Ziel zu kennen.

Impulsvorträge zu Generationen und Medienkompetenz

In ihrem Impulsvortrag gewährte Dr. Daniela Worek von der Hessischen Lehrkräfteakademie Einblicke in den Umgang mit KI im Bildungsbereich und den Herausforderungen, den diese an eine lernende Gesellschaft stellt. Lernen beginne jeden Tag neu. Allerdings habe sich das Tempo des Wandels rasant verändert, so dass Lehrkräfte immer seltener klassische Wissensvermittler und immer häufiger Lernbegleiter seien. Diese müssten dabei unterstützen, kritisch hinterfragend mit KI umzugehen und deren Chancen sinnvoll zu nutzen. Um das leisten zu können, müssten Lehrkräfte allerdings auch selbst entsprechend vorbereitet werden. Der politische Aktivist, angehende BWL-Student und Start-Up Gründer Leon Pelikan stellte sein Projekt zur Verbesserung der politischen Teilhabe junger Menschen in der Kommunalpolitik vor. Dabei betonte er, dass es die oft zitierte Politikverdrossenheit so nicht gebe. Es sei aber wichtig, jungen Menschen einen einfachen Zugang zu Politik zu ermöglichen. Unter dem Motto: „Mit Swipe und Chat zum Vote“ spielten dabei auch KI, Soziale Medien und deren kritische Nutzung eine zentrale Rolle. Mit seinem Startup Political X Change und einer eigenen App will er den in der Schule oft fehlenden praktischen Bezug zu Kommunalpolitik herstellen.

Wie entwickeln wir erforderliche Future Skills

Im letzten Impulsvortrag beleuchtete Dr. Frank Kuhnecke, kybernetischer Psychologe und Kung Fu Großmeister, die Entwicklungsmöglichkeiten und Grenzen von Future Skills. Eine zentrale These, die er aus dem Begriff Kung Fu – intensives Üben – ableitete, lautete: „Wenn wir Skills nicht üben, werden wir nicht besser.“ Das gelte auch für KI, deren sinnvolle Nutzung zu lernen viel Zeit und Raum brauche, um selbstverständlich zu werden. Ein Problem sei dabei, dass wir aktuell zu oft versuchten, die Skills bei Aufgaben vorauszusetzen, statt uns auf einzelne Techniken zu beschränken und diese zu perfektionieren, bevor wir die nächste Herausforderung angingen.  Wichtig sei zudem, dass wir über Skills und die zugehörige Haltung für offenen Austausch und Diskussion sorgten, weil nur so Haltungen und Einstellungen sich ändern könnten.

Offene Fragen und lebhafte Diskussion

Der abschließende Workshop mit Birgit Gebhardt zeigte mit den zahlreichen Wortmeldungen und einer angeregten Diskussion, wie viele Fragen es gibt und wieviel Unsicherheit im Umgang mit KI herrscht – in Unternehmen, in Bildungseinrichtungen und im privaten Bereich. Deshalb sei es wichtig, eine gute KI-Strategie zu entwickeln. Mit diesem Wrap-Up bedankte sich Moderator Steffen Gross bei den Teilnehmenden des Bildungsforums 2.0 und freute sich auf die Fortsetzung der hochattraktiven Veranstaltungsreihe.

Fotos: Lademann Media