Skip to main content

TeamMit Spotlight: Dr. Carola Burkert, IAB Hessen

teammit Gepostet von teammit in TeamMit News 4 min. Lesezeit

2. TeamMit Netzwerktreffen der Institutionen aus der Bildungslandschaft und Wirtschaftsregion: Bereits zum zweiten Mal präsentierte Carola Burkert vom Institut für Arbeitsmarkt- und Bildungsforschung Hessen im TeamMit Kontext aktuelle Zahlen, Daten und Fakten zur Transformation.

Als Hauptrednerin betrachtete sie zunächst die Heterogenität des Arbeitsmarktes in den einzelnen mittelhessischen Kreisen und betonte, dass das ein wichtiger Faktor sei, der bei der Arbeit von TeamMit zu berücksichtigen sei.

Ein Kernthema ihres Vortrags war die Generative KI als Treiber des technologischen Wandels verbunden mit der Frage, wie digitaler Wandel gemessen werden könne und welche Auswirkungen er auf einzelne Berufe habe.

In der Forschung wurden hierzu rund 4.400 Berufe auf ihre Kerntätigkeiten hin analysiert und gefragt, ob diese auch von einem Computer ausgeführt werden könnten. Aus dem Ergebnis wurde ein Substituierbarkeitspotenzial errechnet. Diese Betrachtung wurde zunächst unabhängig von möglichen Kosten, rechtlichen Vorgaben und ethischen Hürden gemacht.

In einem einzigartigen Projekt wurden die Ergebnisse im Job.futoromat digital aufbereitet. Die Plattform ermöglicht es jedem, seinen Beruf auf sein Substituierbarkeitspotenzial hin zu überprüfen. Dabei sei es wichtig zu beachten, dass ein hohes Substiuierbarkeitspotenzial nicht zwangsläufig das Ende des Berufes bedeutete. Das Substituierbarkeitspotenzial sei auch nicht gleichbedeutend mit Arbeitsplatzabbau, sondern oftmals mit einem Arbeitsplatzwandel und sich ändernden Anforderungen innerhalb eines Berufsfeldes gleichzusetzen.

Mit Blick auf verschiedene Qualifikationsniveaus unterschied sie in der weiteren Betrachtung in Helfer, Fachkräfte, Spezialisten und Experten. Ihre Untersuchung zeigte, dass Helfertätigkeiten nach wie vor das höchste Substituierbarkeitspotenzial haben, aber bei Hochqualifizierten das Potenzial von 2019 auf 2022 im Vergleich zu Helfer und Fachkräften am stärksten gestiegen sei. Das liege daran, dass bei Helfern, also eher geringer Qualifizierten, in den vergangenen Jahren schon vieles automatisiert worden wäre, während die KI insbesondere in den besser ausgebildeten Bereichen neue Möglichkeiten biete und damit eine Dynamik in Gang setze.

Der Lahn-Dill Kreis zeichnet sich eher durch eine hohe regionale Betroffenheit aus: hier arbeiten rund 45 Prozent der Beschäftigten in Berufen mit einem Substituierbarkeitspotenzial von über 70 Prozent (Bund 38%). Daher ist die Anpassung von Kompetenzen eine zentrale Aufgabe für die Transformation und die Arbeit von TeamMit. Wichtig sei zu beachten, dass die Transformation tendenziell zu einem leicht größeren Aufbau als Abbau der Arbeitskräfte führe. Burkert betonte aber, dass im Aufbau andere Kompetenzen gefragt seien, als auf der anderen Seite abgebaut würden.

Damit sei das Thema Qualifizierung von zentraler Bedeutung für die positive Gestaltung der Transformation. Die Mitarbeitenden müssten verstehen, dass die Substituierbarkeit eine Chance sei, sich weiter zu qualifizieren:„Die Anpassung von Kompetenzen ist zentral für die Transformation.“

Haben Sie Fragen zur Arbeit von TeamMit oder möchten Sie erfahren, welche Leistungen TeamMit bietet? Dann kontaktieren Sie uns gerne direkt: Dominic-Klaus Diessner: diessner@mittelhessen.org

Foto: Lahn-Dill-Kreis, Marie-Therese Koch