Als Keynote-Speaker zum Thema „Überregionale Strategien und Studienergebnisse“ beschäftigte sich Hanno Kempermann vom Institut der deutschen Wirtschaft mit Transformationsstrategien für besonders betroffene Regionen. Die Ergebnisse stellte er beim 2. TeamMit Netzwerktreffen der Institutionen aus der Bildungslandschaft und Wirtschaftsregion vor.
Ausgehend von seiner Analyse der Entwicklung des Automobilmarktes weltweit betonte er auf der einen Seite die extreme Anpassungsfähigkeit deutscher Unternehmen. Auf der anderen Seite wies er auf eine Besonderheit des aktuellen Strukturwandels hin: „Die Herausforderung, vor der wir aktuell stehen ist, dass es um eine Transformation nach Termin geht mit dem Ziel bis 2045 klimaneutral zu sein.“ Das sei auch mit Blick auf den immer stärker werdenden Wettbewerb von chinesischen OEMs im Bereich der E-Autos eine große Herausforderung.
Für Mittelhessen und insbesondere den Lahn-Dill Kreis sei zu beachten, dass mit 36,2% ein überdurchschnittlich großer Anteil der im Automotive Bereich Beschäftigten Teile für Verbrennermotoren herstellten. Deshalb hat die Transformation in Mittelhessen eine besonders große Bedeutung.
Ein weiterer Faktor sei, dass gerade viele kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) nur begrenzte Ressourcen für die Bewältigung der Transformation und die Einbindung in Netzwerke hätten, obwohl diese häufig am stärksten von den Folgen des Strukturwandels betroffen wären.
Eine Möglichkeit könnten kreative Lösungen sein. Kempmann berichtete von einem Unternehmen, das ursprünglich Vlies für Ölfilter von Verbrennermotoren produziert habe. Angesichts der Transformation habe man nach neuen Einsatzmöglichkeiten für die Kernkompetenz Vlies gesucht und diese in Windeln für Senioren gefunden.
Weitere Schwierigkeiten lägen auch in mangelnden Industrieflächen, hohen Energiekosten sowie dem Fachkräftemangel gerade in den Bereichen, die für die Entwicklung neuer Lösungen besonders wichtig seien: „Deshalb ist die Arbeit von TeamMit und die Qualifizierungsangebote auch so wichtig, weil hier Fachkräfte so qualifiziert werden, dass sie aktuelle und kommende Herausforderungen bewältigen können.“
Kempermann schloss seine Keynote mit dem Fazit, dass Kooperationen -von Unternehmen und mit anderen Netzwerken -ein wichtiger Zukunftsfaktor seien und
TeamMit dafür eine sehr gute Basis bieten würde.
Haben Sie Fragen zur Arbeit von TeamMit oder möchten Sie erfahren, welche Leistungen TeamMit bietet? Dann kontaktieren Sie uns gerne direkt: Dominic-Klaus Diessner: diessner@mittelhessen.org