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Transformation und Innovation live erleben

teammit Gepostet von teammit in TeamMit News 8 min. Lesezeit

Um die Transformation der Automobilindustrie aktiv zu begleiten und positiv zu gestalten, gibt es bundesweit 27 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Transformationsnetzwerke. Drei dieser Netzwerke haben jetzt an die Johann-Textor-Schule nach Haiger geladen. Bei der Veranstaltung konnten Schülerinnen und Schüler in einem Digitalbus und einem Tech-Trailer neue Technologien live erleben. Anschließend gab es kompakte Informationen zum Stand der Transformation für mehr als 50 Gäste aus Unternehmen, Bildungseinrichtungen und der Zivilgesellschaft.

Zukunftstechnologien entdecken und ausprobierenWas macht ein 3D-Scanner? Wie arbeitet ein Cobot? Wie funktioniert eine VR-Schweißstation? Am vergangenen Freitag konnten Schülerinnen und Schüler der Johann-Textor-Schule in Haiger Antworten auf diese Fragen direkt auf dem Schulhof finden. Drei Transformationsnetzwerke aus dem Dreiländereck Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, hatten zu einer großen Transformationsveranstaltung eingeladen. Und die kam sehr gut an – bei den Schülerinnen und Schülern ebenso wie bei den Lehrerinnen und Lehrern sowie bei den weiteren interessierten Gästen.

Kompakte Infos zum Stand der TransformationIm zweiten Teil der Veranstaltung gab es spannende Vorträge und engagierte Impulse, unter anderen von Norbert Müller von der advacon Unternehmensberatung und Dr. Carola Burkert vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Nach der Begrüßung durch Haigers Bürgermeister Mario Schramm, der die Stärke des Wirtschaftsraums mit seinen vielen Arbeitsplätzen lobte, sprachen Christian Schreier (Hauptgeschäftsführer CompetenceCenter Duale Hochschulstudien – StudiumPlus), Prof. Dr. Jens Minnert (Leitender Direktor Zentrum für Duale Hochschulstudien) und Prof. Dr. Harald Danne (Wirtschaftsdezernent im Lahn-Dill-Kreis) über die Transformation in der Region und die Aufgabe, die Bildung und Weiterbildung dabei übernehmen können.

Emotionaler Vortrag zu rasanter Entwicklung in ChinaMit frischen Eindrücken von seiner erst kürzlich beendeten Chinareise und untermauert mit vielen handfesten Fakten, analysierte der langjährige Rittal CEO Norbert Müller die aktuelle Problemlage der deutschen Automobilindustrie und deren Zulieferer. Dabei beschrieb der die rasanten Entwicklungen des chinesischen Automobilmarktes ebenso bildreich wie beeindruckt und konstatierte: „Wir können die Chinesen bei Elektro nicht mehr einholen. Aber wir können bei anderen Lösungen, wie der FuelCell punkten.“ Deshalb appellierte er, schneller zu werden, alte Tugenden zu nutzen und neue Wachstumsmärkte zu erobern. „Wir müssen neue Wege konsequent gehen und dabei in allen Aktivitäten deutlich Speed aufnehmen.“

Zahlen, Daten und Fakten zum Arbeitsmarkt in den RegionenNach den schwungvollen Impulsen von Norbert Müller beleuchtete Dr. Carola Burkert vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) die Entwicklungen auf den Arbeitsmärkten in den drei Regionen. Dabei gab es erwartungsgemäß viele Parallelen und es zeigte sich die direkte Abhängigkeit der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe von den Entwicklungen der Automobilhersteller. Darüber hinaus wurden aktuelle und mögliche Effekte der Digitalisierung für einzelne Berufe und Arbeitsfelder betrachtet. Eine zentrale Frage für Beschäftigte ist dabei: „Kann meine Arbeit zukünftig durch generative KI ersetzt werden?“ Die Antwort fiel sehr differenziert und mit Verweis auf ein spezielles Online-Tool aus. Unter https://job-futuromat.iab.de/ kann die Substituierbarkeit einzelner Berufe abgefragt werden. Eine aktuelle Tendenz ist in jedem Fall, dass auch immer mehr höherqualifizierte Tätigkeiten ersetzbar werden. Bildung und Weiterbildung, so Burkert, seien die besten Wege, um Mitarbeitende für den damit verbundenen Wandel zu qualifizieren.

SchulePlus bringt Schüler frühzeitig in UnternehmenDiesen Ball griffen auch die Vertreter von SchulePlus auf. Alexander Schüler, Rektor und Projektleitung an der Johann-Textor-Schule, stellte das einzigartige Modellprojekt SchulePlus zunächst kurz vor. Dabei geht es im Wesentlichen darum, Schülerinnen und Schüler bereits in der Schulzeit nachmittags freiwillig in Unternehmen zu bringen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, Unternehmen und Berufsfelder zu entdecken. Das bestätigte auch Tobias Sohn, der ein neues Teilprojekt von SchulePlus bei Rittal betreut. Hier werden Schülerinnen und Schüler in einem zweijährigen Programm eingearbeitet und erhalten einen CAD-Grundlehrgang, so dass sie anschließend mit einem guten Wissensvorsprung besser in die Ausbildung starten können.

Drei Netzwerke ziehen an einem StrangOrganisiert wurde die Veranstaltung von den drei Transformationsnetzwerken TeamMit, TraForce und ATLAS. Die Transformationsplattform ATLAS aus Nordrhein-Westfalen steuerte unter anderem den Digitalbus DIGITALUM zu der Veranstaltung bei, das Transformationsnetzwerk TraForce aus Rheinland-Pfalz brachte seinen Tech-Trailer mit. Das TeamMit Netzwerk aus Mittelhessen zeichnete sich für die Organisation und Koordination der Veranstaltung verantwortlich. Alle Netzwerke werden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Die Veranstalter zogen eine sehr positive Bilanz und freuten sich, dass so viele Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit nutzten, neue Technologien zu entdecken. Darüber hinaus lobten sie die gelungene Zusammenarbeit der Netzwerke und das große Interesse an den Vorträgen. Durch das Programm führte Dr. Uwe Röndigs, Chefredakteur Nassauische Neue Presse & Weilburger Tageblatt, und schloss die Veranstaltung mit seinem Fazit: „Wir haben viele gute Ideen in den Regionen, es ist wichtig, sie auch zu vermitteln, zum Beispiel bei Veranstaltungen wie dieser.“

 

Gut 50 Gäste informierten sich über den Stand der Transformation und aktuelle Herausforderungen und neue Perspektiven.

Alexander Schüler, Rektor und Projektleitung SchulePlus, begrüßt Schülerinnen und Schüler bei der Transformationsveranstaltung.

Norbert Müller, ehemaliger CEO von Rittal, berichtet eindringlich von seinen jüngsten Erfahrungen in China und appelliert an die deutsche Wirtschaft, schneller zu werden.

Dr. Carola Burkert vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung liefert aktuelle Zahlen, Daten und Fakten zur Transformation.