Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist in diesem Jahr mit zwei Wissenschaftlern in der Liste der am häufigsten zitierten Forscherinnen und Forscher vertreten. Die Web of Science Group, ein Unternehmen von Clarivate Analytics, zählt den Chemiker Prof. Dr. Jürgen Janek und den Mediziner Prof. Dr. Dr. h.c. Rainer Schulz zu den „Highly Cited Researchers 2021“ und damit zu den weltweit einflussreichsten Köpfen in der Wissenschaft. Insgesamt umfasst die Liste rund 6.000 Namen in 22 Disziplinen. Prof. Janek wird in der Kategorie „Cross-Field“ gelistet, Prof. Schulz taucht in der Kategorie „Pharmakologie und Toxikologie“ auf.
„Ich gratuliere den beiden Kollegen sehr herzlich zu diesem Erfolg“, so Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). „Ich freue mich sehr darüber, dass die exzellente Forschungsleistung der beiden weltweit wahrgenommen wird. Davon profitiert auch die gesamte JLU.“
Prof. Janek, der bereits letztes Jahr in der Liste genannt wurde, arbeitet auf dem Gebiet der Physikalischen Festkörperchemie, mit einem Schwerpunkt im Bereich der Elektrochemie und der Materialforschung für Batterien. Seine hochzitierten Arbeiten konzentrieren sich auf die Entwicklung und Untersuchung von Materialien für neue elektrochemischen Energiespeicher. Prof. Janek ist Professor für Physikalische Chemie an der JLU, Geschäftsführender Direktor des Gießener „Zentrums für Materialforschung“ und wissenschaftlicher Leiter des BASF/KIT-Gemeinschaftslabors „BELLA“ in Karlsruhe. Er ist mit seiner Gießener Arbeitsgruppe Teil des Exzellenzclusters „POLIS“ (Ulm/Karlsruhe). Zudem ist er Koordinator des Kompetenzclusters „FESTBATT“, der vom Bundesforschungsministerium für Bildung und Forschung finanziert wird.
Prof. Rainer Schulz ist Geschäftsführender Direktor des Physiologischen Instituts der JLU und Mitglied des Exzellenzclusters CPI (Cardio-Pulmonary Institute) und des Sonderforschungsbereichs Kardiopulmonales System der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Seine hoch-zitierten Arbeiten beschäftigen sich mit den zugrundeliegenden Mechanismen des Ischämie/Reperfusions-Schaden am Herzen sowie der endogenen Kardioprotektion und deren Beeinflussung durch Begleiterkrankungen (Hypercholesterinämie, Diabetes, Rechtsherzerkrankungen). Er wurde für seine Forschung mehrfach ausgezeichnet, darunter vier Mal von der German Cardiac Society. Im Jahr 2014 wurde er erstmals in die Liste der Highly Cited Researchers aufgenommen.
Auch zwei Forscher der Philipps- Universität- Marburg gehören in diesem Jahr dazu. Zwei Professoren vom Fachbereich Psychologie der Universität Marburg gehören zu den am häufigsten zitierten Forschenden weltweit: Prof. Dr. Stefan G. Hofmann und Prof. Dr. Winfried Rief sind Teil der diesjährigen „Highly Cited Researchers“-Liste von Clarivate. „Wir sind stolz, dass gleich zwei Forscher der Philipps-Universität auf der renommierten Liste ihren Platz finden“, sagt Prof. Dr. Michael Bölker, Vizepräsident für Forschung und Internationales. „Der Marburger Forschung wird mit dieser doppelten Platzierung ein signifikanter Einfluss in der Fachwelt bescheinigt“, sagt Bölker.
Prof. Dr. Stefan G. Hofmann trat im Juli 2021 die erste Humboldt-Professur und zugleich die erste LOEWE-Spitzenprofessur am Fachbereich Psychologie der Universität Marburg an. Hofmann ist einer der führenden Experten in der Behandlung von Angststörungen und Depressionen durch Methoden der Kognitiven Verhaltenstherapie, die er mit seiner Forschung entscheidend geprägt und weiterentwickelt hat.
Prof. Dr. Winfried Rief leitet die Arbeitsgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie am Fachbereich Psychologie der Universität Marburg. In seiner Forschung befasst er sich unter anderem mit der Rolle von Erwartungen bei psychischen und körperlichen Krankheiten, Placebo- und Nocebo-Effekten, der Wahrnehmung und Bewältigung körperlicher Beschwerden sowie somatoformen Störungen und somatischen Belastungsstörungen.
Die Auswertung für die Liste erfolgt aufgrund von Daten und Analysen von Expertinnen und Experten für Bibliometrie und Datenwissenschaft des Institute for Scientific Information von Clarivate. Berücksichtigt wurde das eine Prozent der Publikationen einer Fachrichtung, die im Untersuchungszeitraum am häufigsten zitiert wurden. Die für die aktuelle Liste analysierte Literatur stammt aus dem Zeitraum von Januar 2010 bis Dezember 2020. Die Liste bietet damit unter anderem eine Information über Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die über ihre Publikationen einen besonders hohen Einfluss auf ihr Fach ausüben. In diesem Jahr sind über 6.600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt gelistet, darunter 331 aus Deutschland