Wo bis vor wenigen Jahren noch Tiere geschlachtet wurden, trafen sich am Donnerstag mehr als 100 Besucherinnen und Besucher, um von Dr. Wolfgang Lust, Geschäftsführer der LBI Holding GmbH & Co. KG, zu erfahren, was für Ideen er in den vergangenen Jahren in und mit dem denkmalgeschützten Gebäude verwirklicht hat. Die Führung war ein Angebot des Arbeitskreises Industriekultur Mittelhessen - weitere Veranstaltungen finden das ganze Jahr über statt und sind unter unter industriekultur-mittelhessen.eu abrufbar.
Eine harmonische Symbiose aus Arbeit, Wohnen und Leben ist entstanden: neben gewerblichen Mietern wie einem Brautmodengeschäft gibt es einen Co-Working Space: in der "Betabox" können sich junge Unternehmen einen Schreibtisch mieten und im Loft-Ambiente arbeiten. Große Räume sind auch in den Wohnungen zu finden - diese ziehen sich über mehrere Etagen und haben einen Blick auf die Lahnaue. In der überdachten Halle sind Veranstaltungen möglich, im ehemaligen Maschinenhaus ist die Bar "Who killed the pig" entstanden. "Wirtschaftlich ist sowas nicht", erklärte Dr. Lust, der berichtete, dass er die Auflagen des Denkmalschutzes vielfach übererfüllt habe, um das Ambiente des Gebäudes zu erhalten: "Wir haben Ziegel nachgebrannt und die Fenster vom Metallbauer maßfertigen lassen - jedes einzelne für einen fünfstelligen Betrag. Es hat sich gelohnt!" Der Meinung waren auch die Besucher, von denen einige noch den Schlachthof in Betrieb kannten. "Der neue Alte Schlachthof ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie ein Industrie-Denkmal erfolgreich mit neuem Leben erfüllt werden kann" sagte Manuel Heinrich vom Regionalmanagement Mittelhessen, der sich bei Dr. Lust für die ehrenamtliche Führung bedankte, die im "Gegenüber" ausklang, der neuen Außen-Lounge am Lahnufer.
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