Die Vertreter aus betroffenen Kommunen, Unternehmen, Kammern und der Bundeswehr begrüßten Martin Weber bei ihrem Treffen in der Marburger Tapetenfabrik in Kirchhain. Der Vizepräsident von Hessen Mobil, dem Straßen- und Verkehrsmanagement des Landes Hessen, informierte aus erster Hand über den Sachstand zum Weiterbau der Autobahn A49 zwischen Neuental und der zukünftigen Anschlussstelle an die Autobahn A5 bei Gemünden. Nach der Planfeststellung und dem Baurecht für die gesamte Strecke ist seit Juli 2015 auch die Finanzierung gesichert: Der erste Abschnitt, die Verkehrskosteneinheit (VKE) 20 bis zur zukünftigen Anschlussstelle Schwalmstadt-Treysa werde vom Bund mit zusätzlichen 120 Mio. Euro aus dem Bundeshaushalt finanziert. Der zweite und dritte Bauabschnitt (VKE 30 und 40) über Stadtallendorf und Homberg (Ohm) bis Gemünden werde unter der Beteiligung von privaten Investoren in einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) realisiert.
Die dafür notwendige umfassende Wirtschaftlichkeitsuntersuchung habe begonnen und soll noch dieses Jahr abgeschlossen sein, danach folge ein Bieterverfahren. Die Unternehmen werden nach dem Neubau - für die Strecke wird eine Bauzeit von fünf bis sechs Jahren veranschlagt - die Autobahn für die kommenden 30 Jahre betreiben und pflegen. Die Ausführungsplanung werde von der Projektmanagementgesellschaft Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) im Auftrag des Landes Hessen übernommen. Weber machte die ÖPP-Vorteile klar: "Die Finanzierung des kompletten Neubaus ist von Anfang an gesichert, damit ist eine deutlich kürzere Bauzeit möglich. Der Investor ist für die zeitliche und technische Planung sowie den Ablauf der Baumaßnahme innerhalb der gesetzten Frist verantwortlich. Diese Synergie kann die öffentliche Hand nicht bieten."
Der Bundestagsabgeordnete Dr. Stefan Heck stand den Arbeitskreis-Mitgliedern aus Sicht der Bundespolitik Rede und Antwort und verdeutlichte: "Die Bedeutung der Fernstraße und die Lage der Autobahn macht sie zu einem Musterbeispiel für die private Finanzierung." Insbesondere die Bürgermeister der Anrainer-Kommunen äußerten ihre Besorgnis vor dem Durchgangsverkehr, da der Ablauf der Baumaßnahme Sache des Investors sei. Weber erläuterte, dass der Zeitpunkt der Verfügbarkeit der Autobahn fester Bestandteil des Vertrages zwischen dem Bieter und dem Bund als Eigentümer der Autobahn sei.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedeten die Arbeitskreis-Mitglied schließlich Karl Friedrich Friauf. Der auch schon einmal als "Mister A49" bezeichnete Projektleiter bei Hessen Mobil tritt demnächst in den Vorruhestand ein. Ullrich Eitel, Sprecher des Regionalmanagement-Arbeitskreises A49 und Geschäftsführer der Marburger Tapetenfabrik in Kirchhain sowie Jens Ihle, Geschäftsführer der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH, bedankten sich bei Friauf mit einem Geschenk für sein Engangement für die Autobahn, den Arbeitskreis und damit für den Wirtschaftsraum Nord- und Mittelhessen.