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Netzwerk Wirtschaft im BERD Lich:
Sportcourt trifft Sicherheit.

Im neuen, kognitiven Trainings- und Lernzentrum BERD in Lich wird Bewegung, Erlebnis, Reden und Denken in einzigartiger Weise miteinander verbunden. (Foto: Tilman Lochmüller)
Im neuen, kognitiven Trainings- und Lernzentrum BERD in Lich wird Bewegung, Erlebnis, Reden und Denken in einzigartiger Weise miteinander verbunden. (Foto: Tilman Lochmüller)

Netzwerk Wirtschaft im BERD Lich: Sportcourt trifft Sicherheit.

Wenn das Netzwerk Wirtschaft einlädt, ist ein Mix aus spannender Location und aktuellen Themen garantiert. So auch gestern: Im neuen, kognitiven Trainings- und Lernzentrum BERD in Lich wird Bewegung, Erlebnis, Reden und Denken in einzigartiger Weise miteinander verbunden. Neben dem Vorsitzwechsel im Netzwerk und einem Impulsvortrag von Torsten Krückemeier, dem Polizeipräsidenten der Polizei Mittelhessen, konnten sich alle Teilnehmenden daher an Stationen wie dem Speed-Court, im Gym, an Wurfmaschinen, beim E-Golf, mit Virtual Reality und Plottern austoben. Am digitalen Tisch kam auch das Gehirn ins Schwitzen: hier galt es, ein Memory zum Thema Industriekultur zu lösen.

Der Abend begann mit einem Vorsitzwechsel: Sabine Fremerey, die bisherige Vorsitzende des Netzwerks Wirtschaft, übergab nach 6 Jahren das Amt an Oliver Wintzer, Geschäftsführer der Eisen-Fischer GmbH & Co. KG. Sabine Fremerey, Geschäftsführerin der Auto-Müller GmbH & Co. KG, hatte sich zudem lange als Vizepräsidentin der IHK Lahn-Dill für die Region engagiert. Oliver Wintzer stellte sowohl sich als auch das Unternehmen Eisen-Fischer vor und freut sich sehr auf das neue Amt. 

"Wir haben heute nach sechs Jahren gebührend Frau Fremerey verabschiedet und Herrn Wintzer als engagiertes Vereinsmitglied bei Mittelhessen e.V. im neuen Amt beim Netzwerk Wirtschaft begrüßt - er hat den Staffelstab übernommen und direkt seine erste Sitzung geleitet", sagt Jens Ihle, Geschäftsführer des Regionalmanagements Mittelhessen. "Wir haben hier zudem zwei Themen in eine Location gebracht: Sport und Bewegung auf der einen Seite sowie Sicherheitsfragen, subjektive Wahrnehmung und tatsächliche Lage, auf der anderen Seite durch den Vortrag des Polizeipräsidenten. Daraus haben sich wieder einmal spannende und ehrliche Debatten ergeben." 
"Das Konzept dieser Location hier in Lich ist hoch interessant", ergänzt Dr. Christoph Ullrich, Regierungspräsident des hessischen Regierungsbezirks Gießen: "Und ich freue mich, dass wir einen neuen Vorsitzenden fürs Netzwerk Wirtschaft haben. Es ist eine wichtige Einrichtung im Verein Mittelhessen e.V. und dem Regionalmanagement Mittelhessen."

Oliver Wintzer begrüßte anschließend den Speaker des Abends: „Der hessische Innenminister hat einmal gesagt, Torsten Krückemeier denke Sicherheit modern, vernetzt und vor allem umfassend.“ Krückemeier ist mittlerweile seit 1,5 Jahren Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Mittelhessen, welches für vier Landkreise zuständig ist: Gießen, Wetterau, Lahn-Dill und Marburg-Biedenkopf, mit rund 1,1 Millionen Einwohnern. Sein Vortrag mit dem Titel "Stimmung eats Sicherheit for breakfast" traf den aktuellen Zeitgeist: aktuell gäbe es ein Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung. Die umfangreiche Berichterstattung zu Straftaten (Tat, Festnahme, Gerichtsverfahren) führe dazu, dass diese in der Wahrnehmung der Bevölkerung mehrfach stattfinden. „Das macht was mit uns im Kopf.“ 

Dabei sei die Lage „nicht so schlimm, wie wir es wahrnehmen“, so Krückemeier. Die Darstellung in den Medien, die digital besonders schnell stattfindet, habe negative Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl und resultiere in einer Spirale. Zum Thema Cybersicherheit biete die Polizei daher kostenlose Beratung an. „Wir müssen mehr sensibilisieren.“ Im Hinblick auf die Möglichkeiten, welche Kriminelle durch die immer besser werdende Künstliche Intelligenz haben (z.B. Stimmen simulieren und Bilder fälschen), warnte er zudem: „Das wird noch verrückter.“ Bei sensiblen Vorgängen in Unternehmen können daher analoge Abläufe helfen, das Risiko zu begrenzen. Auf die Frage, ob man sich in Gießen denn noch sicher fühlen kann: Die Polizei sei "Symptombekämpfer". Letztlich müsse man gemeinsam mit der Gesellschaft und der Stadt handeln. Maßnahmen müssten schon in der Schule beginnen. Krückemeier befürwortet Waffennverbotszonen, letztlich sei dies jedoch eine politische Frage. „Wenn man wollte, könnte man das auch in Gießen umsetzen.“

Bevor das BERD dann vollumfänglich erkundet werden konnte, erfolgte noch eine Vorstellung. Das innovative Lern-, Tagungs- und Bewegungszentrum in Lich Eberstadt bietet auf 730 qm einzigartige Möglichkeiten für Bewegung, Erleben, Reden und Denken. Realisiert vom Landkreis Gießen, der Hand & Werk GmbH und dem Lich Basketball e.V., umfasst es eine digitale Werkstatt, moderne Trainingsbereiche und Konferenzräume. 

BERD soll ein Zukunftsort sein, sagt Torsten Denker von der Volkshochschule Landkreis Gießen. Ein modernes Trainingszentrum für sportliche und persönliche Entwicklung in Mittelhessen nennt es Dr. Annette Gümbel vom Lich Basketball e.V. Udo Lück von Hand & Werk hob hervor, dass es mit allen Beteiligten Playern als Multiplikatoren sehr gut umgesetzt werden konnte und künftig effizient und optimal genutzt werden kann. 

Mehr zum BERD Lich: https://berd-lich.de/

(Fotos: Tilman Lochmüller)

Neuer Vorsitz gewählt
und Impulsbeitrag von
Staatssekretär Sönmez

Der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH mit dem mittelhessischen Staatssekretär Umut Sönmez (3. v.l.) bei den Neuwahlen in der Technischen Hochschule Mittelhessen.
Der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH mit dem mittelhessischen Staatssekretär Umut Sönmez (3. v.l.) bei den Neuwahlen in der Technischen Hochschule Mittelhessen.

Neuer Vorsitz gewählt und Impulsbeitrag von Staatssekretär Sönmez

Jens Womelsdorf und Michael Müller lösen Stefan Füll und Anita Schneider im Aufsichtsgremium der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH ab, Stellvertreter sind Dietmar Persch und Frank-Tilo Becher. Außerdem bei der Sitzung anwesend war Staatssekretär Umut Sönmez, der nicht-stimmberechtigtes Mitglied im Aufsichtsrat der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH ist.

Das Regionalmanagement Mittelhessen agiert seit 2013 als Allianz zwischen Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Alle zwei Jahre werden die Vorsitzenden und Stellvertreter im Rahmen der Aufsichtsrats- und Gesellschafterversammlung neu gewählt. Der Vorsitz wird dabei abwechselnd von Vertretern aus Kommunen sowie IHKs bzw. Handwerkskammern besetzt. Am 12. März 2025 gab es Neuwahlen und Besuch aus der Landeshauptstadt.

Der Mittelhesse Umut Sönmez, seit 2024 Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum, hielt bei der Sitzung einen Impulsvortrag. Er rückte die Themen "HessenFonds", Entbürokratisierung und Fachkräfte in den Fokus und nahm die Gelegenheit wahr, um sich anschließend mit den mittelhessischen Vertretern auszutauschen. Fragen aus der Runde wurden ausführlich diskutiert und beantwortet. „Es war ein sehr spannender Austausch heute hier in Gießen. Ich freue mich auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen dem Land und dem Regionalmanagement Mittelhessen.“ Sönmez verfolgte daraufhin noch die Berichte und aktuellen Entwicklungen aus den Projekten, Arbeitskreisen und Netzwerken des Regionalmanagements.

Das Ergebnis der anschließenden Wahlen:  Jens Womelsdorf (Landrat Marburg-Biedenkopf) ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender, Dietmar Persch (Hauptgeschäftsführer der IHK Lahn-Dill) ist stellvertretender Vorsitzender. Womelsdorf löst Stefan Füll (Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden) an der Spitze des Aufsichtsrates ab. Michael Müller (stv. Hauptgeschäftsführer der IHK Limburg) folgt auf Anita Schneider (Landrätin des Landkreises Gießen) im Vorsitz der Gesellschafterversammlung. Stellvertretend steht ihm Frank-Tilo Becher (Oberbürgermeister Gießen) zur Seite. Die Gremien tagen dreimal pro Geschäftsjahr, alle wurden einstimmig für zwei Jahre gewählt.

Anita Schneider leitete die Wahl, in der Jens Womelsdorf einstimmig bestätigt wurde. „Meine bisherige Tätigkeit im strategischen Steuerungs-Gremium des Regionalmanagements kann ich nun als Aufsichtsratsvorsitzender fortführen. Wir haben gute Ideen für Mittelhessen, die wir gemeinsam voranbringen möchten“, so Womelsdorf. Dietmar Persch ergänzt: „Als stellvertretender Vorsitzender kann ich an entscheidender Stelle mitwirken, das Wir-Gefühl in unserer Region zu festigen. Dies gelingt durch Projekte wie etwa dem Welcome Center, der Transformation der Wirtschaft und vor allem mit Bildungsprojekten wie MINTmit. Ich freue mich sehr auf eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Entscheidend ist, Mittelhessen weiterhin deutlich als Region und Marke sichtbar zu machen.“

Michael Müller dankt allen Gesellschaftern für das entgegengebrachte Vertrauen bei der Wahl zum Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung: „Gemeinsam werden wir weiter, wie bisher, erfolgreich in Mittelhessen tätig sein. Das Regionalmanagement ist ein wichtiger Player, der sich für die Entwicklung der Region einsetzt und auch für diesen prosperierenden Wirtschaftsraum auf unterschiedliche Art und Weise überregional wirbt.“

Jens Ihle als Geschäftsführer der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH begrüßt die neuen Spitzen und bedankt sich gleichzeitig bei den bisherigen: „Die zweijährigen Wechsel unserer Gremien fördern einen starken Zusammenhalt unter den Gesellschaftern. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Vorsitz und möchten zugleich Herrn Füll und Frau Schneider herzlich für Ihre Ämter der letzten beiden Jahre danken. Sie haben großes Engagement für Mittelhessen gezeigt.“

Innovationsforum Mittelhessen 2025:
Impulsgeber für regionale Innovationen

Innovationsforum Mittelhessen setzt Impulse: Spannende Einblicke, wertvolle Diskussionen und frische Ideen aus der Region für die Region (Foto: Tilman Lochmüller)
Innovationsforum Mittelhessen setzt Impulse: Spannende Einblicke, wertvolle Diskussionen und frische Ideen aus der Region für die Region (Foto: Tilman Lochmüller)

Impulsgeber für regionale Innovationen

Innovationsforum Mittelhessen setzt Impulse: Spannende Einblicke, wertvolle Diskussionen und frische Ideen aus der Region für die Region. Im Kinopolis Gießen versammelten sich am 05.03.2025 rund 160 Gäste beim 6. Innovationsforum Mittelhessen zu einem Tag voller spannender Einblicke, guter Ideen und wertvollem Austausch. Unter dem Leitthema "Markenversprechen im Wandel der Zeit" tauschten sich Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft mit den Kinogästen darüber aus, wie Innovation in herausfordernden Zeiten gelingt. Eingeladen hatte das Regionalmanagement Mittelhessen.

Das Feedback bereits während des Events zeigte: Die mittelhessische Kooperation ist der Schlüssel zu nachhaltiger Innovation in der Region. Austausch und Vernetzung vor Ort sind oft Anstoß für gute Zusammenarbeit und somit die Basis für langfristige Erfolge. Das Innovationsforum fungiert also als wertvoller Impulsgeber für die Zukunft der Region. Das Team der StartMiUp Factory sagte: „Auch in den Pausengesprächen war zu spüren: Jetzt ist der Moment, um gemeinsam ins Handeln zu kommen! Danke für die Plattform!“

Stefan Füll, Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden und Aufsichtsratsvorsitzender des Regionalmanagements Mittelhessen sowie Dr. Rainer Waldschmidt, Geschäftsführer der Hessen Trade & Invest, hießen alle im Kinosaal herzlich willkommen. Andrea Löffler vom Hessischen Rundfunk moderierte die Veranstaltung.

Schneller umdenken: „Wir müssen über Speed diskutieren.“

Oliver Busch, Podcaster und ehemaliger COO für den Meta-Konzern im deutschsprachigen Raum, inspirierte das Publikum mit Silicon-Valley-Strategien für Mittelhessen zu neuen Ambitionen, Perspektiven und Denkweisen. Ein Perspektivwechsel bringe oft Energie und Überzeugungskraft für mutigere Ideen und Ambitionen. Entscheidend sei das Mindset: es habe den Mittelstand groß gemacht könne ihn jetzt wahrscheinlich revitalisieren. „Probleme, Schwierigkeiten und Hürden haben in einer Vision nichts verloren.“ Sein 6-Punkte-Plan für Wachstums-Ambitionen: Weitsicht, Pragmatismus, Effizienz, Kundennähe, Stabilität und Nachhaltigkeit. Alles mit der nötigen Geschwindigkeit.

Das Team von UnternehmerTUM München zeigte auf: Innovative Unternehmen sind erfolgreicher, resilienter und langjährig stark in Ökosystemen engagiert. Nötige Kenntnisse zu Transformation sind jedoch häufig gering. Der "Nightmare Competitor", der „Albtraumkonkurrent“, kann hier helfen: Als imaginärer Player disruptiert er das eigene Geschäftsmodell und greift dort an, wo man selbst mit seinen Fähigkeiten auf Lücken stößt. Diese Methode ermöglicht es, Unternehmen zu Veränderung zu inspirieren und systematisch zukunftsweisende Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Roman Alberti, Gründer des Green Energy startup „Voltfang“ demonstrierte, wie sich verändernde Märkte Chancen für disruptive Technologien bieten. So resultierten die intelligenten  industriellen Energiespeichersysteme von Voltfang  aus einer angespannten Energiebranche. Dennoch sind neue Strukturen nur möglich, wenn der bestehende Mittelstand Innovationsoffen bleibt – betont Alberti.

Marktgetriebene Innovation und Fehlerkultur: Besser 80% jetzt als 100% nie.

Beim Panel-Talk mit regionalen Akteuren, moderiert von Prof. Dr. Michael Stephan (Professor für Technologie- und Innovationsmanagement an der Philipps-Universität Marburg), gab es exklusive Einblicke.

  • Gunter Schneider, Unternehmensinhaber der Schneider GmbH & Co. KG, lebt mit dem Lokschuppen Marburg das Thema gesellschaftliche Innovation: „Mit mittlerweile 16 Tochterunternehmen war ich immer auch Startup. Das soll mit dem Lokschuppen weiterleben, wo Innovation gelebt wird und wir die Menschen begleiten, um mit ihren Ideen erfolgreich zu sein.“ Er resümierte: "Es ist nicht wichtig, das zu tun, was wir gestern getan haben, sondern dass wir die Bedarfe von morgen decken."
  • Bei Johannes Hübner Gießen sucht man proaktiv Menschen, die eine gute Idee haben und mehr daraus machen wollen. Aus einem Innovationsprogramm sind bereits "Ab Idee ok!" sowie das ITWerk Gießen entstanden. Und ein innovatives Lastenrad, das sich alle Gäste vorm Kinosaal anschauen konnten. 
  • Andre Walter von MK Versuchsanlagen in Mücke hat bereits während des Austauschs beim Panel Kooperationsmöglichkeiten identifiziert: „Alleine deshalb hat es sich schon gelohnt, hier zu sein“, hielt er fest. Das Unternehmen wächst stark und teilt das Thema Innovation in drei Felder auf: Prozesse, Geschäftsmodell und Produkt. Bei allen Feldern steht der Kunde im Mittelpunkt. Die Innovationgeschwindigkeit zu erhöhen ist ein Ziel. 
  • „Wenn kleine Veränderungen positive Impulse setzen und die Mitarbeiter das spüren, sind sie auch bereit für große Veränderungen“, so Marion Gottschalk, geschäftsführende Gesellschafterin der Ille Papier-Service GmbH. Das Panel war sich einig: Mit einer guten Fehlerkultur kann Innovation gelingen. 

Innovation Funnel, Erfolgsfaktoren für Innovationsprojekte und Unternehmenskultur als Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation: Das waren die Spotlights am Nachmittag. 

Das Publikum diskutierte angeregt mit. Besonders inspirierend waren hierbei die Antworten von Herbert Fanese auf die Frage: "Was brauchen wir im Gesundheitsbereich, um Innovation möglich zu machen?". Starre Prioritäten im System blockieren das Weiterkommen: So fand einmal eine seiner Ideen für mehr Effizienz bei gleichzeitig besserer Patientenversorgung keine Umsetzung, weil sie schlichtweg kein priorisiertes Thema in der Planung traf. Mit seinem Team treibt er digitale Potenziale voran, die mehr Zeit für Pflege ermöglichen.

„Es war wieder ein besonderer Tag mit Gästen aus Mittelstand, Hochschulen, Startups und Kommunen. Wir verstehen uns mit dem Innovationsforum als Plattform, Impulsgeber und strategisches Netzwerk. Das funktioniert und hat sich mittlerweile als feste Event-Größe in der Region etabliert. Besonders freut uns, dass auch weit angereiste Gäste dadurch Mittelhessen als Ökosystem sowie relevanten Standort wahrnehmen und von der Veranstaltung begeistert sind“, so Jens Ihle, Geschäftsführer des Regionalmanagements Mittelhessen.

Mehr dazu: https://www.foundershub-mittelhessen.de/Innovationsforum

Foto: Tilman Lochmüller

Breitbandberatung Mittelhessen
wird vom Land unterstützt

Die Breitbandberatung Mittelhessen wird vom Land mit 120.000 Euro gefördert (Foto: Tilman Lochmüller)
Die Breitbandberatung Mittelhessen wird vom Land mit 120.000 Euro gefördert (Foto: Tilman Lochmüller)

Die Breitbandberatung Mittelhessen wird vom Land gefördert

Der Ausbau der digitalen Infrastruktur in Hessen macht weiter Fortschritte - auch dank der gezielten Unterstützung durch das Land. Um den Fortbestand der Breitbandberatung in Hessen zu sichern, fördert das Land die drei regionalen Beratungsstellen in Süd-, Mittel- und Osthessen auch in diesem Jahr finanziell - mit 120.000 Euro

Den ersten von drei Förderbescheiden überreichte Staatssekretär Stefan Sauer heute an die Breitbandberatungsstelle Mittelhessen. Landrätin Anita Schneider, Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH, und Geschäftsführer Jens Ihle konnten sich über eine Bewilligung in Höhe von 120.000 Euro freuen. 

Dank der Breitbandberatung durch die Regionalmanagement Mittelhessen GmbH profitieren weiterhin die Kommunen und Landkreise in Gießen, Marburg-Biedenkopf, Lahn-Dill, Limburg-Weilburg und im Vogelsbergkreis, da sie ihnen kostenfrei als Anlaufstelle von der Erstberatung bis zur Begleitung bei der Projektdurchführung im Rahmen des Glasfaserausbaus zur Verfügung steht.

Staatssekretär Sauer erkundigte sich am Ort des Geschehens nach der Umsetzung der Bauanträge für den Breitbandausbau und war interessiert daran, wie die Prozesse in Mittelhessen funktionieren. Die Breitbandberater Klaus Bernhardt und Dennis Pucher berichteten aus den Landkreisen über den Fortschritt und wie das komplexe Thema Gigabitausbau kooperativ betreut wird. Mittelhessen profitiert insgesamt von einer hohen Aktivität der einzelnen Telekommunikati-onsunternehmen. Bürgermeister Manuel Rosenke berichtete, dass der nahezu flächendeckende Ausbau in allen drei Ortsteilen der Gemeinde vor rund sechs Monaten begonnen habe und schon über 60 % der Gebäude angeschlossen wurden. Raphael Kupfermann (Regionalleiter Hessen bei der TNG Stadtnetz GmbH) bedankte sich für die äußerst angenehme und fruchtbare Zusammenarbeit mit der Gemeinde und gab einen Ausblick auf die Netzaktivierung, die sukzessive im Frühjahr starte.  

„Eine leistungsfähige digitale Infrastruktur ist ein zentraler Standortfaktor für Wirtschaft und Gesellschaft. Umso erfreulicher ist es, dass der Glasfaserausbau in Hessen weiter voranschreitet“, betonte Staatssekretär Sauer. „Mittelhessen ist in Sachen digitaler Infrastruktur bereits auf einem sehr guten Weg. Die 100-Mbit/s-Versorgung im Landkreis Gießen liegt bereits bei rund 95 Prozent und nahezu 70% der Haushalte haben einen gigabitfähigen Zugang (1.000 Mbit/s). Auch in weiteren betreuten Landkreisen ist der Fortschritt deutlich spürbar.“ Sauer unterstrich dabei die Bedeutung der regionalen Fachkompetenz: „Ein wesentlicher Erfolgsfaktor des Breitbandausbaus in Mittelhessen ist die lokale Expertise. Dank der engagierten Arbeit der beiden Breitbandberater in Mittelhessen, Klaus Bernhardt und Dennis Pucher, erhalten Kommunen wertvolle Unterstützung, um ihre Infrastruktur zukunftssicher aufzustellen.“

„Die regionalen Breitbandberater sind für den zukunftsweisenden Glasfaserausbau im Landkreis Gießen maßgebliche Akteure vor Ort. Wir freuen uns, dass das Land Hessen diese Arbeit als Unterstützung der mittelhessischen Landkreise auch künftig mit neuen finanziellen Mitteln sicherstellt. In den vergangenen Jahren sind wir unserem Ziel einer flächendeckenden Versorgung aller Haushalte mit schnellem Internet ein großes Stück nähergekommen. Die Gigabit-Strategie gelingt, das zeigt auch der Anschluss der Schulen in Stadt und Landkreis Gießen. Bis 2030 möchten wir leistungsstarkes Internet bis in das letzte Gebäude realisiert haben“, schildert Landrätin Anita Schneider.

„Der zügige Ausbau des Gigabitnetzes für Haushalte, Unternehmen und die Bildungslandschaft Mittelhessens erfordert weiterhin Tempo und hochwertige Beratung.“, ergänzt Jens Ihle, Geschäftsführer der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH. „Unsere regionalen Breitbandberater spielen von der Erstberatung über Förderanträge bis zu Ausschreibungsverfahren eine wichtige Rolle. Wir agieren somit als strategische, regionale Schnittstelle zwischen Land, Regionen und Kommunen und sorgen für schnellen Austausch. Klaus Bernhardt und Dennis Pucher werden für ihre Expertise und Beratungsqualität im Bereich Breitbandausbau geschätzt - das Vertrauen und die Unterstützung des Landes zeigen das erneut.“

Seit 2010 bietet das Regionalmanagement Mittelhessen eine anbieter- und technikneutrale Breitbandberatung für Kommunen und Unternehmen in der Region an. Die Experten aus Mittelhessen haben sich in Abstimmung mit weiteren Breitbandberatern insbesondere auf Themen wie das Onlinezugangsgesetz, den Breitbandausbau und die WLAN-Förderung spezialisiert.

Die regionalen Breitbandberatungsstellen sind ein zentraler Bestandteil der Beratungsstruktur für den Breitbandausbau in Hessen. Sie werden mit Landesmitteln finanziert und stehen Landkreisen, Gemeindeverbänden sowie Gemeinden von der Erstberatung bis zur Umsetzung von Projekten zur Seite. Sie fungieren als Schnittstelle zwischen Politik, Verwaltung und Wirtschaft und tragen somit maßgeblich zur Beschleunigung des Glasfaserausbaus bei. Hessenweit gibt es derzeit drei Breitbandberatungsstellen. Ergänzt wird die Beratungsstruktur durch das Breitbandbüro Hessen bei der Hessen Trade & Invest GmbH in Wiesbaden.

Foto: Tilman Lochmüller

Maßgeschneiderte Wege in der
Personalentwicklung

Der Arbeitskreises Neue Wege zur Fachkräftesicherung hatte zum Dialog eingeladen (Foto: Tilman Lochmüller / Regionalmanagement Mittelhessen)
Der Arbeitskreises Neue Wege zur Fachkräftesicherung hatte zum Dialog eingeladen (Foto: Tilman Lochmüller / Regionalmanagement Mittelhessen)

Dialog und Praxisbeispiele zum Thema Fachkräftegewinnung und -sicherung

Am 20. Februar 2025 trafen sich rund 30 Teilnehmende bei der Noweda e.G. in Langgöns, um sich über maßgeschneiderte Wege in der Personalentwicklung zur Mitarbeitergewinnung und -bindung auszutauschen. Dabei standen insbesondere die Themen Nachqualifizierung, Umschulung und Inklusion im Fokus. Eingeladen hatte der Arbeitskreis Neue Wege zur Fachkräftesicherung des Regionalmanagements Mittelhessens.

Unter Moderation von Arbeitskreisleiterin Larissa Albohn, Fachberaterin Inklusion bei der Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber Gießen (EAA), fand ein angeregter Austausch statt.

Folgende Unternehmen haben gute Praxisbeispiele präsentiert:

Sebastian Retzlaff, Betriebsleiter bei Noweda in Langgöns berichtete, wie Inklusion im Unternehmen umgesetzt wird. „Wir wollen Menschen mit Fähigkeiten und gucken nicht auf die Behinderung“, sagt Retzlaff. Wenn potenzielle Mitarbeitende neu hinzukommen, kann eine Arbeitsstelle um den Menschen herum gebaut werden. Mit mehr als 40 Zeitmodellen und verschiedenen Einsatzfeldern kann hier auf die Bedürfnisse von Mitarbeitenden eingegangen werden.

  • So ist es auch im Fall eines Mitarbeiters mit Asperger-Syndrom, der seit zwei Jahren in einem Eingliederungsprogramm im Unternehmen arbeitet und ab ersten April fest übernommen wird. Retzlaff betonte, dass wie wichtig es ist, dass die anderen Beschäftigten dies mittragen. Die Führungskraft muss es vorleben und auch aufzeigen, dass es durch neue Mitarbeitende Entlastungen für alle gibt.
  • Wichtig ist für Retzlaff, dass das Unternehmen durch einen externen Ansprechpartner wie den Integrationsfachdienst des Landkreises oder den Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber Unterstützung bekommen. Ein großer Mehrwert für Retzlaff sind für Retzlaff die gesammelten Erfahrungen zum Thema Inklusion, „Ich fühle mich gut vorbereitet. Was, wenn ein Mitarbeiter kommt und sagt er oder sie hat etwas. Dann können wir reagieren“. Denn die meisten Menschen bekommen ihr Behinderung im Laufe des Lebens.

Gazmend Hadri berichtete über seine Nachqualifizierung im Bereich Lager und Logistik. Er selbst arbeitet seit 30 Jahren bei der Firma Enders in Reiskirchen und übernimmt dort die Lagerleitung. Insgesamt 70 Personen arbeiten im Lager.

  • Nachqualifizierung können alle Beschäftigen machen, die bisher keinen Berufsabschluss gemacht haben, aber als ungelernte Fachkraft arbeiten und über mehrjährige Berufserfahrung verfügen. In diesem Fall kann durch externe Prüfung bei der IHK oder HWK der Berufsabschluss nachgeholt werden. Um die Prüfungen zu bestehen, sind vorbereitende Kurse notwendig. Der Kurs von Hadri fand von April bis November 2024 jeden Samstag acht Stunden statt. Die Kurskosten werden von der Agentur für Arbeit komplett übernommen. Gazmend Hadri: „Es war eine super Erfahrung. Man fühlt sich viel besser“.

Über das Thema Betriebliche Umschulung berichtete Ivonne Lehrer von der Agentur für Arbeit. Die Umschulung findet dann statt, wenn eine Person mit Berufsabschluss mehr als vier Jahre nicht mehr in diesen Beruf gearbeitet hat oder keinen Berufsabschluss in der jeweiligen Tätigkeit hat. Damit gelten diese Beschäftigten als „wieder ungelernt“. Die betriebliche Umschulung läuft dann wie eine reguläre Ausbildung ab. Meist handelt es sich jedoch um Beschäftigte, die bereits finanzielle Verpflichtungen haben, sodass ein Ausbildungsgehalt nicht zur Sicherung des Lebensunterhalts reicht.

  • Dann hilft die Agentur für Arbeit, in dem die Höhe des Arbeitslosengelds, Fahrkosten und umschulungsbegleitende Hilfe bezahlt werden. Das Antragsverfahren ist laut Yvonne Lehrer für das Unternehmen und die Beschäftigten einfach gehalten. Die Umschulung muss bei der jeweiligen Kammer angemeldet werden und dann müssen zwei Antragsblätter für die Agentur für Arbeit ausgefüllt werden, um die finanzielle Unterstützung zu erhalten.  

Wenn auch Sie Unterstützung beim Thema benötigen oder gute Praxisbeispiele haben, melden Sie sich bei uns.