Der Journalist, der in Marburg und Gießen studiert hat, ist seit März 2016 Intendant des Hessischen Rundfunks (hr), in dem er zuvor Fernseh-Chefredakteur und Fernsehdirektor war. Die 21 Aufsichtsräte des mittelhessischen Regionalmanagements hatten den hr-Chef eingeladen, um über mediale Kooperationsmöglichkeiten zu sprechen. Krupp nutzte den Auftritt, um anhand der „Public Value“-Kampagne „Wir sind deins. ARD“ den Wert der ARD und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für den Zusammenhalt der Gesellschaft herauszustellen.
Gleichzeitig betonte er, wie wichtig es für den Hessischen Rundfunk sei, noch sehr viel intensiver mit dem Publikum in den Dialog zu treten; mit mehr Dialog mit den Nutzern, mehr Offenheit für die Fragen und Anregungen der Menschen solle der Wert des öffentlich-rechtlichen Rundfunks besser vermittelt werden. „Wir sind der Sender für Hessen und wollen diese Stärke weiter ausbauen.“ Konkret bedeute das, dass der Sender zum einen die regionale Berichterstattung im Allgemeinen und aus Mittelhessen im Besonderen stärken wolle. Zum anderen werden die Redaktionen in Frankfurt und den Regionalstudios zukünftig trimedial arbeiten: anstatt in den Sparten Radio, Fernsehen und online zu denken, solle zukünftig anhand des Themas entschieden werden, in welchen Kanälen die Nachricht gebracht wird. „Trotzdem bleibt unser Auftrag ganz Hessen, wir machen keine Lokalberichterstattung“ betonte Krupp.
Um die Versorgungsqualität des digitalen Radioempfangs zu verbessern, werde die DAB+ Versorgung in Nord- und Mittelhessen ausgebaut: Seit Juni senden die beiden neuen rundstrahlenden Antennen am Habichtswald und am Rimberg im Regelbetrieb. Für die DAB+ Hörer in Mittelhessen ist für die zweite Jahreshälfte 2018 geplant, den neuen Senderstandort Gießen-Dünsberg in Betrieb zu nehmen. „Über die endgültige Abschaltung des UKW-Rundfunks muss die Politik entscheiden“
Auf vielfachen Hörerwunsch habe der hr alle verfügbaren hr4-Regionalfenster bei DAB+ aufgeschaltet („hr4 – die hessenschau“). Neben den bisher schon empfangbaren regionalen Informationen aus Rhein-Main und Südhessen sind ab sofort auch die Regionalnachrichten aus Nord- und Osthessen sowie Mittelhessen verfügbar. Damit können Hörer in ganz Hessen individuell wählen, welche Regionalvariante sie gerne empfangen möchten. „Die Menschen liebten ihre Regionen und wir liefern ihnen glaubwürdigende beschreibende und unterhaltende Informationen“, machte Krupp deutlich und verwies darauf, dass seit September 2017 der Dienstag unter der Überschrift „Heimat Hessen“ stehe. Hier gebe es um 20.15 Uhr mit der Sendung „Städtetrip“ ein neues Format mit Tobias Kämmerer, der eine Stadt und ihre Umgebung besucht und Insider-Tipps für einen eigenen Ausflug in die Stadt gibt. Außerdem gebe es eine neue Staffel von „Herrliches Hessen“ und neue Folgen von „Erlebnis Hessen“.
In der anschließenden Diskussion mit den Aufsichtsräten, hochrangige Vertreter von Kommunen, Wirtschaftskammern und Hochschulen aus Mittelhessen, wurden die Ankündigungen Krupps begrüßt und die Anregung laut, dass ein gesamthessisches Thema auch mit einem Bericht aus den Regionen illustriert werden kann. Geschäftsführer Jens Ihle bot an, in Kooperation mit dem Netzwerk des Regionalmanagements passende Beispiele aus Mittelhessen zu liefern. Bei einem Beitrag zum Thema „Unternehmensnachfolge“ habe das bereits geklappt: Handwerks- und Industriebetriebe aus Grünberg, Limburg und Steffenberg haben hier die selben Herausforderungen wie in der Metropolregion.