Auftaktveranstaltung mit anschließender Diskussion
Der Weltladen Gießen in Kooperation mit der Steuerungsgruppe Fairtrade-Town Gießen und dem Ausländerbeirat des Landkreises Gießen laden ein zu einem Vortrag von Frau Beate Schurath, Referentin für Ressourcengerechtigkeit des INKOTA-netzwerks e. V.
Gegenwärtig vollzieht sich durch Digitalisierung, Energiewende, Elektromobilität und Industrie 4.0 ein grundlegender Technologiewandel. Diese Entwicklungen bringen technische Neuerungen mit sich, die oftmals auf große Batteriesysteme angewiesen sind. 16 Rohstoffe sind in Summe insbesondere für die Konstruktion und Funktion einiger dieser Zukunftstechnologien unerlässlich, darunter Kobalt, Lithium und Kupfer. Manche dieser Rohstoffe sind seit langem begehrt, um andere entwickelt sich derzeit ein regelrechter Wettlauf. Diese Zukunftstechnologien, von denen wir alltäglich umgeben sind, steigern den weltweiten Rohstoffbedarf immens. Deutschland deckt, wie viele andere europäische Industriestaaten, seinen metallischen und mineralischen Rohstoffbedarf fast vollständig über Rohstoffimporte ab.
In ihrem Vortrag beleuchtet Beate Schurath aktuelle rohstoffpolitische Herausforderungen in Zusammenhang mit den neuen Technologien, und auch Wege hin zu einem sozial und ökologisch gerechteren Umgang mit den benötigten Ressourcen. Im Fokus steht dabei der extraktive Sektor – im 21. Jahrhundert eine der größten Fallen für Menschenrechte und Ökologie. An konkreten Beispielen aus Südamerika und Afrika wird deutlich, dass Unternehmen, Politik und Zivilgesellschaft aufgefordert sind, mehr Verantwortung zu übernehmen. Aus einem Kaleidoskop an ökologischen Fakten, individuellen Ereignissen, juristischen Prozessen und der Beobachtung der politisch-wirtschaftlichen Realität entsteht im Laufe des Vortrags ein Umriss dessen, was RessourcenGERECHTIGKEIT bedeuten könnte. Wo können Kommunen, Unternehmen und Staaten, aber auch jeder einzelne Bürger konkret ansetzen, um den Balanceakt global gerecht zu bewältigen?