Das Frühjahrsprogramm des Literarischen Zentrums startet mit einer Reise vom Georgien des beginnenden 20. Jahrhunderts ins Deutschland des Jahres 2005. Unheimlich souverän erzählt Nino Haratischwili in ihrem dritten Roman "Das achte Leben. Für Brilka" eine 100-jährige Familiengeschichte, die mit der Geburt Stasias beginnt: Stasia wächst in der wohlhabenden Oberschicht Georgiens auf und heiratet jung den Weißgardisten Simon Jaschi, der am Vorabend der Oktoberrevolution nach Petrograd versetzt wird. Immer wieder versucht sie sich durch die Geschichte zu tanzen. Und immer wieder begegnen wir der „besonders, einmalig, unwiderstehlich, bestürzend“ heißen Schokolade nach der Geheimrezeptur des Urgroßvaters, die sechs Generationen Rettung und Unglück zugleich bringt.
Nino Haratischwili (*1983 in Tbilissi) ist eine mehrfach ausgezeichnete Autorin und Theaterregisseurin. Das achte Leben wird schon jetzt zu den besten Romanen der letzten Jahre gezählt. Max Moor spricht beispielsweise von einem „literarischen Wunder“, Vergleiche mit Uwe Tellkamp, Gabriel García Márquez oder Salman Rushdie sprechen für sich.
Wo: Ulenspiegel, Seltersweg 55, 35390 Gießen