"meine kleine sprache träumt sich
ein land, in dem sie wortnester baut
zum ausschwärmen über die grenzen,
die nicht ihre eigenen sind."
Nach ihrem Roman "Engel des Vergessens" kehrt Maja Haderlap zu ihren Ursprüngen zurück: zum Schreiben von Gedichten.
Haderlaps Lyrik erzählt mit faszinierender Eindringlichkeit vom Fremdsein und Nachhausekommen, von weiten Landschaften und engen Behausungen, von Menschen, die unterwegs sind: auf der Suche nach dem, was ihr Leben ausmachen könnte. Das kann der Andere sein, der Nächste, die Gemeinschaft, das kann die Einsamkeit oder das Gedicht selbst sein, für das eine Sprache gefunden werden muss. Tiefe Emotionen stellen sich her, gerade weil sie nicht beschworen werden.
Maja Haderlap (*1961 in Eisenkappel/Zelezna Kapla) veröffentlichte auf Slowenisch und Deutsch Gedichte und Essays sowie Übersetzungen. Ihr Romandebüt "Engel des Vergessens" (2011), das sie auch in Gießen präsentierte, wurde u.a. mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis und mit dem Rauriser Literaturpreis ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt.
Wo: Café Zeit-los, Bahnhofstr. 50, 35390 Gießen