Der Gott des Gemetzels – von Yasmina Reza
Waggonhalle Produktion No. 40
Zwei Kinder prügeln sich auf dem Schulhof, Stock gegen Schneidezahn. Wie gut, dass die Eltern sich treffen, um die Angelegenheit zivilisiert in einer Atmosphäre von Toleranz und gegenseitigem Verständnis zu besprechen.
So beginnt die schwarze und bitterböse Komödie von Yasmina Reza, bevor dann alle Dämme brechen und sich tiefste Abgründe der menschlichen Seele auftun. Spitz formulierte Wortgefechte münden in Handgreiflichkeiten, Kunstbände werden vollgekotzt und lärmende Hamster entsorgt.
Das Stück zerlegt genüsslich die kultivierte Fassade der westlichen Wertegesellschaft, demaskiert die pseudo-harmonische Scheinwelt zweier kaputter Ehen, und am Ende thront über allem „Der Gott des Gemetzels“.
Yasmina Rezas „Mutter aller Wohnzimmerschlachten“ gehört zu den meistgespielten Theaterstücken der letzten Jahrzehnte.
2011 verfilmt von Roman Polanski mit Jodie Foster, Kate Winslet, Christoph Waltz und John C. Reilly.
Aber nur weil Matze Schmidt, Ellen Stork, Magdalena Kaim, Dietrich Faber und Nisse Kreysing damals nicht verfügbar waren.