Unternehmer haben viele Aufgaben und Pflichten – im Tagesgeschäft jagt ein Termin den nächsten. Um die eigene Nachfolge zu regeln, bleibt oft keine Zeit: Dieser Schritt wird auf die lange Bank geschoben – oder verdrängt. "Wer allerdings die Firmenübergabe nicht rechtzeitig in die Wege leitet, gefährdet das unternehmerische Lebenswerk", mahnt Manuel Siemes von der Geschäftsstelle Marburg der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg anlässlich des bundesweiten Aktionstags der IHKs zur Unternehmensnachfolge am Mittwoch, 21. Juni. Daher sollten Senior-Chefs mindestens drei, eher fünf Jahre vor dem geplanten Ausstieg die Betriebsübergabe gründlich vorbereiten und sich auf die Suche nach einem geeigneten Nachfolger machen.
Damit übergabewillige Senior-Chefs und übernahmewillige Unternehmer und Existenzgründer zueinander finden, bieten die Nachfolgeberater der IHK Kassel-Marburg zum bundesweiten Aktionstag für Mittwoch, 21. Juni, zwischen 8 und 16 Uhr kostenlose Beratungsgespräche an. In diesen wird ein individueller Fahrplan für die Firmenübernahme oder -übergabe erarbeitet. Sie finden in Kassel (Kurfürstenstraße 9) und Marburg (Software Center 3) statt. Da ein Gespräch circa anderthalb Stunden dauert, ist es erforderlich, einen Termin zu vereinbaren.
Am Anfang des Übergabeprozesses steht die Frage, wer übernehmen kann. Ein Familienmitglied? Ein Mitarbeiter? Ein externer Käufer? Weiterhin ist zu klären, zu welchem Zeitpunkt eine Übergabe erfolgen soll, was die Firma wirklich wert ist und ob ein Käufer die Übernahme überhaupt finanziell schultern kann. "Werden alle Aspekte einer Nachfolge – darunter steuerliche Folgen, die persönliche Haftung, der Eintritt in bestehende Verträge – nicht gründlich diskutiert, steigt die Gefahr, dass die Übergabe scheitert", sagt Siemes.
Dass in Nordhessen und dem Altkreis Marburg immer mehr Alt-Inhaber in den Ruhestand gehen und es an Angeboten nicht mangelt, zeigen aktuelle Zahlen. Über 2000 regionale kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit mehr als fünf Mitarbeitern stehen in den nächsten Jahren zur Übergabe an. Der Löwenanteil entfällt auf die Branchen Groß- und Einzelhandel, gefolgt vom Maschinenbau sowie den Produzenten von Metallerzeugnissen.
Entsprechend hat die IHK ihr Angebot an Beratungsleistungen und Sprechtagen im Zuge des diesjährigen Schwerpunktthemas „Menschen befähigen – Wirtschaft stärken“ noch einmal ausgebaut.
Eine Übersicht gibt es unter www.ihk-kassel.de/
Darüber hinaus ist die Politik gefragt, Firmenübernahmen zu erleichtern und bessere Konditionen für eine unternehmerische Selbstständigkeit zu schaffen. Dafür setzt sich auf Bundesebene der Deutsche Industrie– und Handelskammertag (DIHK) als Dachverband der IHKs ein. Er fordert unter anderem, den Zugang zu privatem Wagniskapital zu erleichtern.
Anmeldungen für persönliche Beratungsgespräche am 21. Juni:
- Termine in Marburg: Manuel Siemes, Tel. 06421 9654-14,
E-Mail:
- Termine in Kassel: Uta Wudonig, Tel. 0561 7891-276,
E-Mail: